Biblische Wahrheiten

Im Glauben bitten (PDF) PDF-Ausgabe

Im Glauben bitten



Wir haben uns schon vorher mit Jakobus 1,5 beschäftigt, wo darüber gesprochen wird, Gott um Weisheit zu bitten. Im gleichen Abschnitt lesen wir weiter:

Jakobus 1,5-8
"Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird, ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen."

Wie wir bereits in den vorangegangen Teilen gesehen haben, muss jemand, der von Gott etwas empfangen möchte i) ihn darum bitten und ii) das, um was er bittet, muss gemäß dem Willen Gottes sein. Nun kommt noch eine dritte Bedingung hinzu, nämlich der Glaube. Der obige Abschnitt sagt uns, dass ein Mensch nichts von Gott empfangen wird, wenn er ihn nicht im Glauben darum bittet. Die Bedeutung des Glaubens im Satz "er bitte aber im Glauben und zweifle nicht" (Jakobus 1:6), stellt den Glauben und Zweifel gegenüber. Wenn wir also Gott vertrauen, haben wir Glauben und wenn wir zweifeln, fehlt es uns an Glauben. Glaube ist daher das Vertrauen, das wir in Gott haben und durch den wir ihm die Erlaubnis geben, in unserem Leben zu handeln. Der fehlende Glauben verringert die Kraft Gottes, uns zu helfen, nicht. Gott hat die gleiche Macht, ob wir ihm nun glauben oder nicht. Ob wir ihm aber gestatten, seine Macht in unserem Leben anzuwenden, hängt von unserem Vertrauen ihm gegenüber ab. Du öffnest auch nicht jemandem die Tür, dem Du nicht vertraust. Ebenso hier, wenn Du Gott nicht erlaubst, einzutreten und zu handeln, dann vertraust Du ihm nicht, d. h. wenn Du ihm nicht glaubst.

Matthäus 13,58 spricht ganz klar davon, als Christus in seine Heimat kam, "dass er dort nicht viele Wunder tat WEGEN IHRES UNGLAUBENS". Natürlich war Christus in der Lage, die gleichen Werke zu tun, wie überall. Aber die Menschen in dieser Gegend ließen dies durch ihren Unglauben nicht zu.

Wenden wir uns nun dem Ausmaß des Glaubens zu, der nötig ist, um von Gott etwas zu empfangen, so macht uns Matthäus 17,20 klar, dass selbst der kleinste Glauben ausreichend ist, die großartigsten Dinge zu empfangen. Hier lesen wir:

Matthäus 17,20
" Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein."

und in Markus 11,24 wird uns weiter gesagt:
"Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden!"

Gemäß Bullinger und Zodhiates, ist der Ausdruck "Senfkorn" ein sprichwörtlicher Begriff für das kleinstmögliche Ding . Gemäß dessen, was Jesus sagt, reicht selbst ein Glaube, so klein wie ein Senfkorn aus, um Berge zu versetzen und das zur Erfüllung zu bringen, was wir von Gott erbitten, wenn, wie es in 1. Johannes 5,14-15 heißt, unsere Bitte gemäß des Willen Gottes ist. Es ist diese Bedingung, die oftmals nicht in Betracht gezogen wird und wir fragen uns, warum wir nicht empfangen, "egal, um welche Dinge wir bitten, wenn wir beten", auch wenn wir sowohl beten als auch den Glauben haben. Der Grund ist, dass es nicht ausreicht zu beten und daran zu glauben. Es ist ebenso wichtig, dass das, was wir beten und glauben dem Willen Gottes entspricht. Wenn wir aber um etwas bitten, das nicht dem Willen Gottes entspricht, wird selbst der größte Glaube nichts bewirken, wenigstens nicht von Gottes Seite aus. Daher lautet die Formel nicht "Glauben = Empfangen", sondern "Ich habe den Glauben, dass das, um was ich bitte, dem Willen Gottes entspricht und ich werde es empfangen". Glaube ist nicht ein Prozess, durch den ich mich selbst überzeuge, dass ich von Gott alles erhalte, was mir gerade in den Sinn kommt. Stattdessen ist es mein Vertrauen in ihn, der sich durch meine Taten ausdrückt, die ich tue und von denen ich bereits weiß, dass sie seinem Willen entsprechen. Wenn mir also der Herr sagt, dass etwas nicht sein Wille ist und ich es daher nicht tun sollte, dann folge ich wirklich seinen Anweisungen und tue nichts, dann habe ich ihm geglaubt. Wir haben also erst das Wort, den Willen Gottes (geschrieben oder durch eine Offenbarung) für etwas und DANN glauben wir es und handeln dementsprechend.

Anastasios Kioulachoglou