Biblische Wahrheiten

Häufig gestellte Fragen in Bezug auf die Bibel (PDF) PDF-Ausgabe

Häufig gestellte Fragen in Bezug auf die Bibel



Neulich las ich irgendwo, dass die Bibel das Buch ist, das häufiger als jedes andere Buch verkauft worden ist. Darüber hinaus ist sie in fast jede Sprache der Welt übersetzt worden. Bei so viel Interesse an der Bibel würde man erwarten, dass es keine Fragen gibt bezüglich des Autors der Bibel, wie die Bibel verfasst wurde, was ihr Nutzen und ihre richtige Interpretation ist. Doch bedauerlicherweise ist das nicht der Fall. Der Grund besteht darin, dass die Menschen, wenn solche Fragen auftauchen, alles Mögliche tun, leider aber nicht versuchen, von den Informationen, die die Bibel selbst gibt, zu lernen. Das offensichtliche Ergebnis ist Verwirrung, die man nicht loswird, es sei denn man tut das, was man mit jedem anderen Buch tun würde, nämlich die Informationen, die das Buch selbst gibt, zu erforschen und darauf zu vertrauen. Das Ziel dieses Artikels besteht darin, diese Informationen zu erforschen, so dass wir nicht länger Unwissende in Bezug auf die Wahrheit sind.

1. Wer ist der Autor der Bibel?

Um die Antwort auf diese enorm wichtige Frage zu finden, schauen wir uns 2.Timotheus 3,16 an. Dort heißt es:

2.Timotheus 3,16
„Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben...“ (Schlachter-Übersetzung, 2000)

Das Wort „Schrift“ in obigem Abschnitt ist eine andere Bezeichnung für das Buch, das wir heute Bibel nennen. Mit anderen Worten: die Bezeichnung, die das Buch, über das wir sprechen, sich selbst gibt, ist „Schrift“. Die Bezeichnung „Bibel“ ist späteren Ursprungs. Solange klar ist, dass „Schrift“ und „Bibel“ Synonyme sind, können wir beide Bezeichnungen austauschbar verwenden.

Der obige Vers sagt uns also, dass die ganze Bibel von Gottes Geist eingegeben wurde. Der Ausdruck „von Gottes Geist eingegeben“ ist im griechischen Text eigentlich ein einziges Wort, das Wort „theopneustos“. Dieses Wort setzt sich zusammen aus dem Wort „theos“, was Gott bedeutet, und dem Wort „pneustos“, was gehaucht bedeutet. Wenn die Bibel also sagt, dass sie „theopneustos“ ist, bedeutet das, dass sie „Gott-gehaucht“ ist, was wiederum bedeutet, dass sie aus dem Hauch, dem Atem Gottes gekommen ist und folglich von Gott selbst stammt. Daraus folgt: Der Autor der Bibel ist Gott, der sie (aus)gehaucht bzw. hervorgebracht hat.

2. Wie wurde die Bibel geschrieben?

Nachdem wir gesehen haben, dass die Bibel ein Buch ist, dessen Autor Gott ist, stellt sich ganz offensichtlich die Frage: Wie hat er sie geschrieben? Eine damit verbundene Frage, die gestellt werden mag, ist: „Wie kommt es, dass Gott der Autor der Bibel ist, obwohl das, was ich lese von Paulus, Johannes etc. geschrieben wurde?“ Auch hier gilt, dass wir keine gültigen Antworten auf diese Fragen erhalten, wenn wir nicht im Buch selbst danach suchen. 2.Petrus 1,20-21 sagt uns:

2.Petrus 1,20-21
„Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.“ (Luther 1984)

Bevor wir diesen Abschnitt untersuchen, müssen wir zuerst sicherstellen, dass wir tatsächlich verstehen, was „Weissagung in der Schrift“ bedeutet. Ich sage dies aus dem Grund, weil das Wort Weissagung oder Prophetie heutzutage nur für die Voraussage zukünftiger Ereignisse verwendet wird. Doch dies ist nicht die einzige Art und Weise, in der die Bibel dieses Wort gebraucht. Von der Bibel her bedeutet „weissagen“ oder „prophezeien“ von Dingen zu sprechen, die unmittelbar aus dem spirituellen/geistigen Bereich1 kommen. Ob das, was gesagt wird, die Zukunft betrifft oder nicht, ist dabei unbedeutend.

Nachdem wir geklärt haben, was unter Weissagung/Prophetie zu verstehen ist, können wir ohne weiteres verstehen, was „Weissagung in der Schrift“ bedeutet. nämlich: die Bibel als Summe all der verschiedenen Weissagungen, die die Bibel bilden. Was uns der 2. Petrusbrief also sagt, ist, dass kein Teil der Bibel aus menschlichem Willen hervorgebracht wurde. Das heißt, es war nicht Paulus zum Beispiel, der eines Tages sich dazu entschloss, sich hinzusetzen und einen Brief an die Epheser zu schreiben. Wenn es so gewesen wäre, wäre der Brief an die Epheser aus menschlichem Willen geschrieben worden, was die Bibel ausdrücklich ausschließt. Um herauszufinden, wie Paulus und die Anderen ihren Beitrag zur Bibel schrieben, müssen wir nichts weiter tun, als den obigen Abschnitt weiterzulesen. Die Antwort finden wir in der zweiten Hälfte von Vers 21, wo uns gesagt wird, dass die Weissagung in der Schrift, d.h. die Bibel, dadurch zustande kam, dass Menschen getrieben von dem Heiligen Geist im Namen (und das heißt: im Auftrag) Gottes geredet haben. Daher: Wer schrieb die Bibel? Menschen im Namen Gottes. Wie schrieben sie die Bibel? Getrieben von dem Heiligen Geist. Wer ist der Heilige Geist? Und wenn wir fragen, wie der Heilige Geist sie trieb, dann finden wir für Paulus, aber auch alle anderen Schreiber, die zutreffende Antwort:

Galater 1,11-12
„Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern DURCH EINE OFFENBARUNG...“ (Luther 1984)

Die Art und Weise, in der Gott diese Menschen trieb bzw. bewegte, bestand nicht in einer Besessenheit, denn Gott ist kein Gott der Unordnung (1.Korinther 14,32-33). Stattdessen geschah es durch Offenbarung. Mit anderen Worten: Gott sagte Paulus, was er schreiben sollte, und Paulus setzte sich hin und schrieb es auf. Wer hat nun den Brief an die Galater geschrieben? Paulus. Wessen Vorstellungen und Handschrift trägt der Brief an die Galater? Gottes. Daher: Wer ist der Autor? Gott ist der Autor. Was waren dann Paulus und die Anderen, die zur Bibel beigetragen haben? Sie waren Schreiber, die das aufschrieben, was ihnen der Autor, nämlich Gott, sagte. Deshalb hat die Bibel, obwohl sie von Vielen aufgeschrieben worden ist, doch nur einen einzigen Autoren: GOTT. Es ist wie beim Direktor und seiner Sekretärin. Die Sekretärin schreibt auf, was der Direktor ihr sagt. Wer schreibt die Inhalte auf? Die Sekretärin. Wessen Vorstellungen enthält das Aufgeschriebene? Die des Direktors. Und so wie ein Direktor mehrere Sekretärinnen haben kann, hatte Gott verschiedene Schreiber, um das aufschreiben zu lassen, was er wollte.

Wir schlussfolgern daraus: Die ganze Bibel oder Schrift ist Gott-gehaucht und wurde von Menschen aufgeschrieben, die durch den Heiligen Geist, d.h. durch Offenbarung von Gott dazu getrieben wurden.

3. Worin besteht der Nutzen der Bibel?

Ich sage es noch einmal: Gültige Antworten finden wir nur, wenn wir das Buch selbst erforschen. 2.Timotheus 3,16 sagt uns:

2.Timotheus 3,16
„Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben (d.h. Gott-gehaucht) und NÜTZLICH...“ (Schlachter-Übersetzung, 2000)

Die erste Information, die wir über den Nutzen der Bibel erhalten, besteht in der Aussage, dass sie tatsächlich nützlich ist. Wenn wir weiterlesen, erfahren worin dieser Nutzen konkret besteht:

2.Timotheus 3,16-17
„Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ (Schlachter-Übersetzung, 2000)

3.1. „Zur Belehrung“

Das erste, wozu die Bibel nützlich ist, ist die Lehre oder Belehrung. Das ist insbesondere deshalb wichtig, da, wenn es um Gott geht, Menschen gewöhnlich der Lehre der Traditionen folgen oder der Lehre dessen, was die Gesellschaft als „die rechte Quelle religiöser Lehre“ ansieht. Als Folge davon kommt für Viele die Lehre über Gott vom Priester, der Familie, der Schule etc. Und keine dieser Quellen führt zu einem Problem, WENN sie das lehren, was die Bibel lehrt. Unglücklicherweise geschieht dies häufig nicht, so dass die Lehren, die durch diese Quellen vermittelt werden, zwar religiös und ernst sein mögen, jedoch FALSCH sind, da sie nicht mit der Lehre übereinstimmen, die Gott in der Bibel gibt.

Ein Beispiel für eine Lehre, die die Bibel vermittelt, ist das Thema der Erlösung. Die Aussagen, die die Bibel zu diesem Thema macht, sind äußerst klar:

Römer 10,9
„Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.“ (Luther 1984)

Auch: Epheser 2,8-9
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; NICHT aus Werken, damit niemand sich rühme.“ (Luther 1984)

Könnte es klarer ausgedrückt werden, dass man, um gerettet zu werden, nicht gute Werke braucht, sondern daran glauben muss, dass Jesus der Herr ist und dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat? Falls die Schule, der Pastor, die Familie anderer Ansicht ist, wessen Lehren werden Sie befolgen? Die Lehren der Bibel oder die Lehren verschiedener Menschen, wer auch immer sie sein mögen? Ich ziehe die Lehre der Bibel vor, denn allein die Bibel ist nützlich zur Belehrung.

3.2. "Zur Überführung"

Neben der Belehrung ist die Bibel auch zur Überführung und Korrektur nützlich. Dies bedeutet, dass die Bibel uns sagen kann, wenn wir etwas Falsches tun und in welchem Bereich wir etwas Falsches tun. Wenn ich folglich glauben würde, dass die Erlösung durch Werke kommt oder durch Glaube und ein paar gute Werke oder durch irgendetwas anderes als dadurch, dass ich daran glaube, dass Jesus der Herr ist und dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, dann bräuchte ich Überführung und Korrektur. Der obige Vers Römer 10,9 ist ebenso zu diesem Zweck nützlich, denn, wenn ich nicht an das glauben würde, was der Vers aussagt, sagt er mir, dadurch, dass er die Wahrheit sagt, dass ich im Unrecht bin. Daher lehrt mich dieser Vers, er überführt mich und weist mich zurecht, all das tut ein einziger Vers. Ein anderes Beispiel ist Epheser 4,31:

Epheser 4,31
„Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.“ (Luther 1984)

Wenn ich bitter, zornig etc. bin, sagt mir die Bibel, dass dies falsch ist. Und wissen Sie, warum das falsch ist? Nicht weil die Gesellschaft oder die moralischen Wertvorstellungen der Welt es als falsch definieren, sondern weil GOTT es in seinem Wort als falsch definiert. Um herauszufinden, was falsch oder richtig ist, müssen Sie die moralischen Wertvorstellungen dieser Welt weder kennen noch befolgen. Was Sie stattdessen kennen und befolgen müssen, ist das Wort Gottes.

3.3. „Zur Zurechtweisung“

Das dritte, wozu die Bibel nützlich ist, ist die Zurechtweisung. Die Zurechtweisung ist eine notwendige Ergänzung zu jeder Überführung. Die Überführung zeigt uns, wo wir falsch liegen, während die Zurechtweisung uns zeigt, wie wir das Richtige tun können. Im Falle von Epheser 4,31 müssen wir nur einen Vers weitergehen, um nach der Überführung auch die Zurechtweisung zu bekommen. Epheser 4,32 sagt uns:

Epheser 4,32
„Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus”

All dies, nämlich dass die Bibel nützlich ist zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, macht sie nützlich zur Erziehung in der Gerechtigkeit, oder wie es im Griechischen lautet zum Training in der Gerechtigkeit.

3.4 "damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet."

Der Grund, warum Gott uns die Bibel gegeben hat, die zu all diesen Dingen nützlich ist, ist der, dass der Mensch Gottes ganz zubereitet, vollkommen bzw. perfekt sein soll. Das bedeutet, dass Sie nie perfekt sein können, außer dadurch, dass Sie das befolgen, was die Bibel sagt.

Dieser Abschnitt sagt uns auch, dass uns die Bibel gegeben wurde, damit der Mensch Gottes „zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet” sei. Die guten Werke, die hier gemeint sind, sind nicht etwa gute Werke, die SIE für Gott „vorbereitet” haben. Für Gott sind nur die Werke wirklich gut, die Folgendes sind: „gute Werke, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen” (Epheser 2,10). Um für diese guten Werke bereit oder völlig ausgerüstet zu sein, brauchen Sie Gottes Lehrbuch, die Bibel.

4. Was ist die richtige Interpretation der Bibel?

Nachdem wir bereits drei der grundlegendsten Fragen in Bezug auf die Bibel beantwortet haben, können wir einen Schritt weitergehen, um eine weitere wichtige Frage zu untersuchen, die schon für viel Verwirrung gesorgt hat. Diese Frage beschäftigt sich mit der Interpretation der Bibel. Die Notwendigkeit einer richtigen Antwort auf diese Frage zeigt sich daran, dass es Hunderte verschiedener Denominationen gibt, die alle den Anspruch erheben, nach der Bibel zu leben, und doch bestehen so große Unterschiede zwischen ihnen. Wie schon bei den vorhergehenden Fragen müssen wir auch hier untersuchen, was die Bibel selbst in Bezug auf ihre richtige Interpretation vorschlägt.

Die Verantwortung eines jeden Christen in Bezug auf die Interpretation des Wortes Gottes wird in 2. Timotheus 2,15 beschrieben:

2 Timotheus 2,15
„Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.” (Schlachter-Übersetzung, 2000)

Das Wort der Wahrheit ist das Wort Gottes, sprich die Bibel. Wie uns der obige Vers sagt, sind wir vor Gott dafür verantwortlich, Sein Wort recht zu teilen. Das griechische Wort, das in der Schlachter-Übersetzung mit “recht teilt” wiedergegeben wird, ist das Wort „orthotomounta”. Dieses Wort setzt sich zusammen aus dem Adjektiv „orthos”, das “vollkommen richtig oder geradeheraus” bedeutet, und dem Wort „tomo”, das „schneiden” bedeutet. Daher bedeutet „orthotomounta das Wort der Wahrheit” „das Wort der Wahrheit vollkommen richtig zu schneiden”. Wenn Gott uns also aufträgt, Sein Wort vollkommen richtig zu schneiden (zu teilen), bedeutet das, dass wir nicht drei, ja nicht einmal zwei Schnitte haben können, die alle vollkommen richtig sind, denn das würde bedeuten, es gäbe mehrere verschiedene Interpretationen des Wortes Gottes und damit widersprüchliche Interpretationen. Doch das ist unmöglich, da die Bibel das Wort des einen vollkommenen Gottes ist. Um herauszufinden, was „das Wort der Wahrheit vollkommen richtig zu schneiden” bedeutet, müssen wir nur einen Abschnitt der Bibel lesen, den wir schon vorher untersucht haben.

2.Petrus 1,20-21
„Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.“ (Luther 1984)

Wir wissen bereits, dass „Weissagung in der Schrift” gleichbedeutend ist mit der ganzen Schrift, das heißt mit der ganzen Bibel. Gemäß obigem Abschnitt ist nichts in der Bibel eine Sache eigener Auslegung (Interpretation). Nun, da eigene Interpretation ausgeschlossen ist, besteht die einzige Alternative darin, dass sich die Bibel selbst interpretiert, das heißt selbst-interpretierend ist. Das bedeutet, dass wir nicht unsere eigenen Auslegungen an die Bibel herantragen. Stattdessen sind wir dazu verpflichtet, wenn wir uns vor Gott als ein rechtschaffener Arbeiter erweisen wollen, der Interpretation, die die Bibel von sich selbst gibt, zu folgen. Mit anderen Worten: Nicht Sie sind derjenige, der definiert, wie das Wort der Wahrheit vollkommen richtig zu schneiden ist. Die Bibel selbst definiert das, indem sie sich selbst auslegt (interpretiert). Ihre Verantwortung vor Gott ist, diesen vollkommen richtigen Schnitt zu finden.

Daher ist die Antwort auf die Frage „Welche Interpretation der Bibel ist richtig?”: Die Interpretation, die die Bibel sich selbst gibt. Ob diese Interpretation mit den Denominationen oder Traditionen übereinstimmt, darf für Sie keine Bedeutung haben. Was für Sie von Bedeutung sein muss, ist, dass Sie die Bibel so erforschen, dass Sie sich vor Gott als untadelig erweisen, und dazu müssen Sie nach der Interpretation forschen, die die Bibel sich selbst gibt.

5. Zwei Beispiele, die zeigen, warum Genauigkeit so wichtig ist

Wir haben schon gesehen, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass es unmittelbar durch Offenbarung gegeben wurde. Dies zeigt, dass jegliche Veränderung durch Hinzufügungen, Weglassungen und generelle Verzerrungen das Wort Gottes degradiert und zu etwas macht, das nicht mehr Gottes Wort ist. Das gleiche gilt, wenn das Wort Gottes falsch geteilt (ausgelegt) wird. Sie haben Wort Gottes in dem Maße, wie es recht geteilt (ausgelegt) wird. Im Folgenden geben wir zwei Beispiele, die zeigen, welche Konsequenzen es hat, wenn das Wort Gottes nicht richtig geteilt wird und warum es folglich so wichtig ist, es richtig zu teilen (auszulegen).

5.1 Eva und der Teufel

Das erste Beispiel stammt aus der frühesten Geschichte des Menschen. Gott hatte den Menschen geschaffen und ihm Vollmacht über die ganze Erde gegeben (Genesis 1,28) mit nur einer einzigen Einschränkung. Diese Einschränkung wird in Genesis 2,16-17 genannt:

Genesis 2,16-17
„Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben” (Luther 1984)

Das ist das, was Gott sagte, d.h. es ist das Wort Gottes. Lassen Sie uns nun zu Kapitel 3 gehen.

Genesis 3,1
„Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: ‚Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?’”

In diesem Vers führt die Schlange, eine andere Bezeichnung für den Teufel2, die Frau in Versuchung. Wie wir sehen können, zeigte er nicht gleich von Anfang an sein wahres Gesicht. Stattdessen begann er mit einer Frage: „Hat Gott wirklich gesagt: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?” Wusste er, was Gott gesagt hatte? Ganz gewiss. Aber er versucht Zweifel über das, was Gott gesagt hat, in der Frau zu säen. Diese Strategie hat sich seit damals kein bisschen geändert. Im Gegenteil: Wie viele Menschen haben durch die Jahrhunderte hindurch ihr Leben damit verbracht, unter Gottgläubigen das infrage zu stellen, was Gott gesagt hat, genau wie der Teufel? Und sie werden immer Erfolg haben, solange das Wissen derjenigen, die an Gott glauben, in Bezug auf das Wort Gottes fehlerhaft ist. Deshalb ist es so dringend nötig, Gottes Wort vollkommen richtig zu schneiden und zu kennen. Unglücklicherweise war das bei Eva nicht der Fall. Schauen Sie sich ihre Antwort in den Versen 2 und 3 an:

Genesis 3,2-3
„Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!”

Auf den ersten Blick scheint das, was die Frau sagt, korrekt zu sein. Doch ein einfacher Vergleich mit dem, was Gott gesagt hatte, zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Während die Frau sagte: „Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten”, hatte Gott gesagt: „Du darfst essen von allen Bäumen im Garten”. Offensichtlich lässt sie das Wort „alle” aus. Nun könnte man sagen „Ach, das ist doch nichts, das spielt keine Rolle.” Aber wenn es keine Rolle spielen würde, warum hat Gott es dann gesagt? Alles, was Gott sagt, ist wichtig. Jedes Wort der Bibel ist da, weil Gott es so wollte und daher ist es gleichermaßen Gottes Wort. Zurück zu Eva: dass sie etwas ausließ war erst der Anfang. Vers 3: „aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!” Ist das wirklich das, was Gott gesagt hatte? Nein, denn er hatte nie gesagt „rühret sie auch nicht an”. Auch hatte er nicht nur gesagt „dass ihr nicht (vielleicht oder irgendwann) sterbet”, sondern mit großem Nachdruck gesagt: „denn (genau) an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben”. Nun, da Gott in allem, was er sagt, Recht hat, musste etwas an diesem Tag3 sterben. Doch sehen Sie, was die Frau tat: zuerst ließ sie ein Wort aus, dann fügte sie etwas hinzu und schließlich nahm sie die Ernsthaftigkeit dessen, was Gott gesagt hatte, weg. Was sie sagte war daher mehr als nur eine kleine Entstellung des Wortes Gottes. Jetzt, da der Teufel sah, dass sie mit dem, was sie über Gottes Wort wusste, falsch lag, zeigte er sein wahres Gesicht: „Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.” Schauen Sie sich den Gegensatz zu dem, was Gott gesagt hatte, an: „musst du des Todes sterben.” Der Teufel sagte: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.” Ist es nicht interessant, dass die Hinzufügung eines einzigen Wortes, des Wortes „keineswegs“, ausreicht, um einen völligen Gegensatz zu Gottes Wort zu erreichen? Sie mögen denken, dass sich das heutzutage geändert hat, aber das ist nicht der Fall. Zum Beispiel sagt Gott seit Tausenden von Jahren: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben; ... nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme” (Epheser 2,8-9). Doch Abermillionen von Menschen halten das genaue Gegenteil für wahr: „durch Werke”. Und wer war es, der das „nicht aus Werken” aus Epheser 2,8-9 für Abermillionen von Menschen zunichte machte? Der gleiche, der in Genesis 3 das Wort „keineswegs” hinzufügte. Leider ist dies nicht das einzige Beispiel für ein ungenaues Schneiden (Auslegen) des Wortes Gottes. Es gibt viele weitere, ebenso schwerwiegende Fälle, die man hätte vermeiden können, wenn man nicht verschiedenen Traditionen gefolgt, sondern Gottes Wort richtig und genau geschnitten und ausgeteilt worden wäre.

5.2 Jesus und der Teufel

Nach obigem traurigem Beispiel wollen wir ein erfreulicheres in Matthäus 4,1-11 untersuchen:

Matthäus 4,1-11
„Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: ‘Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden’.”

Bevor wir weitergehen: Wie meinen Sie sprach der Teufel hier zu Jesus Christus? Viele Jahre lang und aufgrund religiöser Einflüsse neigte ich dazu, an ein dunkelhäutiges Wesen mit zwei Hörnern zu denken, das hier sprach. Aber wo beschreibt die Bibel den Teufel in dieser Weise? Nirgends. Nach der Bibel ist der Teufel ein geistiges Wesen, ein gefallener Engel, der keine materielle Substanz hat. Wie hat der Teufel dann hier gesprochen? Die Antwort ist offensichtlich: durch Offenbarung. Und wenn er das bei Jesus schaffte, dann kann er das ganz gewiss auch bei uns. Daher ist es nicht ausreichend, dass etwas aus der geistigen Dimension kommt. Es muss gleichzeitig aus der richtigen Quelle der geistigen Dimension stammen. Etwas, das von Gott kommt, stimmt immer mit der Bibel überein und ist sowohl kurzfristig als auch mittel- und langfristig ein Segen. Etwas, das vom Teufel kommt, wird früher oder später in Tränen und Verwirrung enden und im Widerspruch zu dem stehen, was das Wort Gottes sagt. Selbstverständlich wäre dieser Fehler vermieden worden, wenn ich nicht meine Gedanken in die Bibel hineingelesen hätte. Genauso hätte ich die Schwierigkeiten vermeiden können, die der Teufel mir aufgrund meiner Unkenntnis des Wortes Gottes machen konnte.

Kehren wir zu unserem Beispiel zurück, erkennen wir, dass der Teufel einem Muster folgt, dass wir auch im vorhergehenden Beispiel sehen. Er versucht wiederum das, was Gott gesagt hat, infrage zu stellen, nämlich das Jesus der Sohn Gottes ist (Matthäus 3,17). Wusste der Teufel, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Auf jeden Fall. Aber er versucht, Jesus an seiner wahren Identität zweifeln zu lassen. Was antwortete Jesus dem Teufel? In Vers 4 lesen wir:

Matthäus 4,4
„Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: ‘Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.’”

Jesus wusste, dass das, was er brauchte, um der Versuchung zu widerstehen, das Wort Gottes war. Sehen Sie, wie scharfsinnig er antwortete: Seine ersten Worte waren: „es steht geschrieben” und er zitierte den Abschnitt der Bibel, der auf die Versuchung Bezug nimmt. Auf diese Weise besiegte er den Teufel, und genauso können auch Sie und ich den Teufel besiegen.

Nachdem der Teufel mit seiner ersten Versuchung keinen Erfolg hatte, versuchte er Jesus ein zweites Mal. Das Muster ist wieder das gleiche:

Matthäus 4,5-6
„Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: ‘Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: ‘Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.’” (Luther 1984)

Der obige Abschnitt macht deutlich, dass auch der Teufel die Bibel benutzen kann. Doch tut er dies in betrügerischer Absicht. Der Teufel zitiert hier aus Psalm 91,11-12. Wenn Sie diesen Abschnitt mit dem vergleichen, was der Teufel zitiert, stellen Sie fest, dass er „auf allen deinen Wegen” ausgelassen hat. Darüber hinaus wählt er bewusst seine eigene Interpretation des Wortes Gottes, indem er Jesus auffordert, sich hinabzustürzen, weil – wie er sagte – es geschrieben steht. Das ist ein Beispiel dafür zu welchen Schlussfolgerungen man kommen kann, wenn man das Wort Gottes nicht richtig teilt (auslegt). Schauen Sie sich an, wie Jesus reagierte:

Matthäus 4,7
„Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: ‘Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.’”

Jesus Christus teilte das Wort Gottes richtig. Sie können nicht das, was Gottes Wort an einer Stelle sagt, von dem trennen, was es an anderen Stellen zur gleichen Thematik sagt. So konnte Jesus Christus, dadurch dass er die Bibel sich selbst interpretieren ließ, den Teufel ein zweites Mal besiegen. Doch der Teufel war beharrlich:

Matthäus 4,8-9
„Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: ‘Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.’”

Der Teufel spielt hier sein letztes As aus. Er bietet alles und erwartet dafür angebetet zu werden. Wie reagierte Jesus darauf?

Matthäus 4,10
„Da sprach Jesus zu ihm: ‘Weg mit dir, Satan! denn ES STEHT GESCHRIEBEN: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.’”

Viele Menschen sagen: “Weg mit dir, Satan!”, wenn sie sich durch seine Gegenwart bedrückt fühlen. Doch Jesus Christus ließ es nicht dabei bewenden. .Er sagte auch: ES STEHT GESCHRIEBEN... und sagte ganz klar, was das Wort Gottes darüber sagt, wer angebetet werden soll. Das Ergebnis der Vorgehensweise von Jesus lesen wir in Vers 11:

Matthäus 4,11
“Da verließ ihn der Teufel.”

Glauben Sie, dass der Teufel ihn verlassen hätte, wenn Jesus ihm nicht so geantwortet hätte, wie er es tat? Ich glaube nicht. Wie Jakobus 4,7 sagt, ist die einzige Möglichkeit, den Teufel loszuwerden, ihm zu widerstehen.

Jakobus 4,7
“Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.”

Jesu Beispiel zeigt uns, dass wir, um dem Teufel widerstehen zu können, das Wort Gottes genau kennen und folgerichtig anwenden müssen. Eva hatte dies nicht getan. Die Folgen sind uns wohlbekannt. Sie und ich müssen entscheiden, was wir tun. Werden wir das Wort Gottes richtig teilen und zwar unabhängig von menschlichen Doktrinen und den Ansichten verschiedener Denominationen oder folgen wir einfach von Menschen gemachten Traditionen? Da es hier um Gott geht, gibt es nur eine richtige Wahl: “Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.”

Anastasios Kioulachoglou

 



Fußnoten

1. Da es zwei Kräfte in der geistigen Dimension gibt, unterscheidet die Bibel zwischen echter Weissagung, die von Gott, dem Vater von Jesus Christus kommt, und falscher Weissagung, die von Gottes Feind, dem Teufel kommt.

2. Siehe Offenbarung 20,1-2.

3. Um herauszufinden, was an besagtem Tag starb, lesen Sie bitte: Körper, Seele und Geist.