Biblische Wahrheiten

“Prüft euch, ob ihr im Glauben seid”  (PDF) PDF-Ausgabe

“Prüft euch, ob ihr im Glauben seid”



Ich dachte neulich über das Bild nach, welches in 1. Timotheus 1:18 gegeben wird. Dort gibt Paulus Timotheus Unterweisungen:

1. Timotheus 1:18-20
“Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Kind Timotheus, nach den vorangegangenen Weissagungen über dich, damit du durch sie den guten Kampf kämpfst, indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, das einige von sich gestoßen und so im Hinblick auf den Glauben Schiffbruch erlitten haben; unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie zurechtgewiesen werden, nicht zu lästern.”

Einige, unter ihnen auch Hymenäus und Alexander, erlebten Schiffbruch im Glauben. Diese Menschen waren keine Ungläubige. Um im Glauben Schiffbruch zu erleiden müssen sie einmal im Glauben gewesen sein. Wie es Paulus nochmals sagt, indem er von Hymenäus und Philetus spricht:

2. Timotheus 2:17-18
“und ihr Wort wird um sich fressen wie Krebs. Dazu gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben mancher zerstören.”

Jemand ist abgeirrt, wenn er auf dem Weg ist und den Weg verlässt. So etwas passierte auch mit Hymenäus, Alexander und Philetus: in Bezug auf die Wahrheit waren sie abgeirrt; was den Glauben anging, erlitten sie Schiffbruch. Und leider sind sie nicht die einzigen. Ihr Fall, wenn es auch ein Beispiel ist, das vermieden werden sollte, lehrt uns einiges:

Ist das Bewahren des Glaubens garantiert?

Als ich den Herrn kennenlernte, glaubte ich, ja, das Bewahren des Glaubens sei garantiert und dass es unmöglich ist, ihn wieder zu verlieren. Mit den Jahren jedoch sah ich, dass dies nicht richtig war. Das Bewahren des Glaubens ist NICHT garantiert. Wenn das so wäre, würde das Wort Gottes nicht die Warnungen aussprechen, die wir heute sehen werden, noch würde das Wort Gottes über Menschen berichten, die Schiffbruch im Glauben erlitten haben. Ich glaube, dass das christliche Leben und der Glaube nicht mit dem Bekenntnis von Römer 10:9 endet (“dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst”). Stattdessen ist es etwas von Dauer, ein Weg, den wir solange wir leben gehen werden. Er beginnt gewiss mit dem Bekenntnis von Römer 10:9, aber er hört damit nicht auf.

A. 2. Timotheus 4:6-9

In 2. Timotheus unterweist Paulus an seinem Lebensende Timotheus. Dort gibt er in den Versen 6-9 ein kurzes Bekenntnis seines Lebens:

2. Timotheus 4:6-9
“Denn ich werde schon als Trankopfer gesprengt, und die Zeit meines Abscheidens steht bevor. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen lieb gewonnen haben.”

Wenn der Glaube etwas gewesen wäre, der begonnen und geendet hätte mit dem Tag, an dem Paulus zum Glauben kam, hätte er nicht gesagt: “ICH HABE DEN GLAUBEN BEWAHRT”. Glaube ist in der Tat etwas, das BEWAHRT werden muss. Während Paulus den Glauben bewahrte, erlitten Hymenäus und Alexander Schiffbruch im Glauben.

Siehe ebenfalls, dass Paulus in seinem Lebensbericht nicht sagte: “Ich habe so viele Gemeinden gegründet, ich habe so viele Bücher geschrieben, ich habe zu so vielen Menschenmengen gepredigt, ich machte Tausende zu Gläubigen“. Am Ende seines Dienstes war sein Résumé sehr einfach: Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.

Das christliche Leben ist ein Kampf, ein Lauf, ein Weg, den man gehen muss. Es begann am Tag, als wir zum Glauben an den Herrn kamen, hört jedoch nicht damit auf. Erst am Ende, nachdem er zuerst sagte, dass er “schon als Trankopfer gesprengt” wird, erst dann verwendet Paulus die Vergangenheitsform, wenn er vom Glauben, dem Lauf und dem Kampf spricht. Erst dann, kurz vor dem Ende seiner Reise auf dieser Erde, skizziert Paulus sein endgültiges Bekenntnis.

Im Gegensatz zu ihm denken viele Christen, dass der Lauf bereits vollendet ist, wenn sie zum Glauben kommen, und dass ihr Glaube nie in Gefahr sein wird. Offensichtlich würde Paulus ihnen Unrecht geben. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ihn viele von uns nicht verstehen können, wenn er in Philipper 3:12-14 sagt:

Philipper 3:12-14, 17
“Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. Brüder, ich denke von mir selbst nicht, es ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist, und jage auf das Ziel zu, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus. …. Seid miteinander meine Nachahmer, Brüder”

Im Gegensatz zu Paulus denken viele Brüder, dass sie bereits den Preis gewonnen haben. “Seit ich gläubig und gerettet bin, kann ich leben, wie ich möchte. Ich habe den Preis bereits bekommen” denken einige von uns. Das christliche Leben war für Paulus nicht so. Es war nichts statisches, “ein Anhalten, um Rettung zu bekommen und danach weiter wie bisher zu machen.” Stattdessen war es etwas dynamisches, ein Kampf, ein Lauf, den er laufen musste. Wie er nochmals in Hebräer 12:1-2 sagt:

Hebräer 12:1-2
Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.”

Das christliche Leben ist in der Tat ein Lauf, eine Straße, die wir entlang laufen und dabei auf Jesus schauen sollen. Der Glaube ist etwas, was wir bewahren sollen.

Prüft euch, ob ihr im Glauben seid,” sagt Paulus 2. Korinther 13:5. Sind wir im Glauben oder leben wir unser Leben mit einem getrübten Blick welcher die Sünde rechtfertigt ….. weil wir nun unter “Gnade” sind? Prüfen wir uns selbst! Wie Paulus nochmals sagt:

1. Korinther 9:24-27
“Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe nun so, nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe so, nicht wie einer, der in die Luft schlägt; sondern ich zerschlage meinen Leib und knechte ihn, damit ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt, selbst verwerflich werde.”

B. Das Gleichnis des Sämannes

Dies ist ein für die meisten von uns bekanntes Gleichnis. Jesus sprach dort von 4 Kategorien von Menschen und von den Auswirkungen, die die Saat, das Wort Gottes, für sie hatte. In Lukas 8:11-15 lesen wir:

Luke 8:11-15
“Dies aber ist die Bedeutung des Gleichnisses: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Weg sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind die, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen. Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.”

Die zweite und dritte Kategorien dieses Gleichnisses waren für mich immer ein Rätsel. Diese Kategorien wiesen das Wort nicht zurück, zumindest nicht sofort. Im Gegenteil, die Saat ging auf, gab jedoch keine Frucht. Wie der Herr es deutlich sagte für die zweite Kategorie: “sie glaubten” aber nur „für eine Zeit“. Obwohl die Saat in allen drei Kategorien aufgeht, ist es nur der letzten möglich, Frucht zu bringen. Bei den anderen beiden verschwand es auf dem Weg trotz ihres Glaubens. Mit anderen Worten: die Tatsache, dass jemand ein Glaubensbekenntnis auf Jesus Christus leistete, heißt nicht automatisch, dass er zu der vierten Kategorie gehört. Die Kategorie, zu der wir gehören, hängt davon ab, was auf dem Weg passiert, nachdem wir gläubig geworden sind. Der Tag, an dem wir unseren Glauben bekannt haben, ist der Tag, an dem die Saat aufging. Wie dann jedoch die Saat wachsen wird, ist nicht etwas, was man von vorneherein wissen kann. Das einzig echte ist das letzte Bekenntnis. Nur am Ende kann jemand wie Paulus in der Vergangenheitsform sprechen.

Einige Fallen, die den Glauben in Versuchung bringen können und in die keiner tappen sollte, werden in Lukas 8 berichtet und im Folgenden genauer untersucht.

I. Versuchungen

Wie es in Jakobus 1:14-15 heißt:

“Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.”

Niemand sollte der Versuchung nachgeben. Es wird Zeiten geben, wenn wir zwischen Gott und „unseren eigenen Wünschen“ entscheiden müssen. Es wird kritische Kreuzungen geben, wo wir uns für die Nachfolge von Gottes Weg oder unser eigenem Weg entscheiden müssen. Zu solchen Zeiten verließen die Menschen der zweiten Kategorie Gott und liefen ihren eigenen Begierden hinterher. Gibt es keine Buße und Umkehr, kann das Ergebnis verheerend sein.

II. Bedrängnisse/Verfolgung aufgrund des Wortes

Dieser Grund wird derselben Kategorie im Bericht von Markus über das Gleichnis des Sämannes gegeben (Markus 4:17). Wie Paulus sagt in Bezug auf das Ergebnis von Bedrängnissen: „dass niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen” (1. Thessalonicher 3:3). Die Nöte und Bedrängnisse rütteln die Menschen der zweiten Kategorie durcheinander. Obwohl sie ursprünglich glaubten, sind sie nicht beständig in Versuchung und Bedrängnis. Sobald diese auftauchen, ziehen sie es vor, ihre Richtung zu ändern und zurück zu ihrem alten Leben zu gehen.

III. Geldliebe, Habsucht, Reichtum

Bei dieser Falle sagt Paulus:

1. Timotheus 6:9-10
“Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken. Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.”

Die Bibel erwähnt Menschen Gottes, die extrem reich waren wie Abraham (1. Mose 13:2, 24:35) und Hiob (Hiob 1:3). Sie waren jedoch nicht habsüchtig; sie waren keine Geldliebhaber. Als Hiob in einem Augenblick alles verlor, war seine Reaktion sehr einfach:

Hiob 1:21
“Und er sagte: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück. Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen!”

Das Problem kommt nicht vom Geld an sich, aber von der Liebe zu Geld. Das Problem Balaam’s, des Propheten, war nicht, dass er Gott nicht fragte, sondern dass er “den Lohn der Ungerechtigkeit liebte,“ (2. Petrus 2:15), so sehr, dass er ihm hinterher lief.

IV. Sorgen

Ein weiteres Hindernis für das Wachstum der Saat Gottes sind Sorgen. Wie Christus uns warnt:

Lukas 21:34
“Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht.”

Sorgen beschweren das Herz des Gläubigen und ersticken die Saat des Wortes. Statt der ersten nimmt Gott nur die zweite oder eine noch niedrigere Rangfolge ein und Er wird irgendwie nicht mehr als wichtig gesehen, um den Nöten zu begegnen. Das Kümmern um die Sorgen wird zu unserer eigenen statt zu Gottes Verantwortung, so wie Er uns einlädt:

1. Petrus 5:7
“indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch”

Wenn wir Gott als nicht wichtig für unsere Sorgen nehmen und wir diese mit uns tragen, folgt daraus, dass wir im Wort Gottes fruchtlos bleiben. Obwohl wir eines Tages das Wort gehört und geglaubt hatten, ließen wir die Saat in den Sorgen und in unserem Unglauben, dass Gott für uns sorgt, ersticken. Wie der Herr es deutlich macht, hat das die gleiche bedrohliche Auswirkung auf das Herz und den Glauben wie Zechen (heutzutage würden wir die Worte „Party machen“, im Klub hängen, verwenden) und Trunkenheit.

V. Genüsse des Lebens

Der Herr sprach über das Ergebnis dieser Falle in dem Bibelabschnitt über Lukas, den wir vorher gelesen haben. Ein sehr offensichtliches Beispiel der Auswirkungen dieser Falle ist ein sehr bekannter Mann Gottes: Salomo.

Der reichste König Israels, demjenigen, dem Gott soviel an Weisheit gegeben hatte, dass Könige von anderen Völker kamen um ihm zuzuhören, “neigte sein Herz” an seinem Lebensende weg von Gott und Seinem Wort. Wie uns 1. Könige berichtet:

1. Könige 11:1-9
“Der König Salomo aber liebte viele ausländische Frauen, und zwar neben der Tochter des Pharao moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische, hetitische, von den Nationen, von denen der HERR zu den Söhnen Israel gesagt hatte: Ihr sollt nicht zu ihnen eingehen, und sie sollen nicht zu euch eingehen; fürwahr, sie würden euer Herz ihren Göttern zuneigen! An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert vornehme Frauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen neigten sein Herz. Und es geschah zur Zeit, als Salomo alt geworden war, da neigten seine Frauen sein Herz anderen Göttern. So war sein Herz nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. Und Salomo folgte der Astarte nach, der Göttin der Sidonier, und dem Milkom, dem Scheusal der Ammoniter. Und Salomo tat, was böse war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht so treu nach wie sein Vater David. Damals baute Salomo eine Höhe für Kemosch, das Scheusal der Moabiter, auf dem Berg, der Jerusalem gegenüberliegt, und für Moloch, das Scheusal der Söhne Ammon. Ebenso machte er es für all seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauchopfer und Schlachtopfer darbrachten. Da wurde der HERR zornig über Salomo, weil er sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war.“

Und in Nehemiah 13:26heißt es:
“Hat sich ihretwegen nicht schon Salomo, der König von Israel, versündigt? Und einen König wie ihn hat es unter den vielen Nationen nicht gegeben. Und er war geliebt von seinem Gott, und so hatte Gott ihn zum König über ganz Israel gesetzt; doch auch ihn haben die ausländischen Frauen zur Sünde verleitet.”

Als Salomo geboren wurde, sandte der Herr Nathan, den Propheten, und nannte ihn Jedidja, das bedeutet „Geliebter des Herrn“ (2. Samuel 12:24-25). Er gab ihm soviel Weisheit, dass sie von anderen Königreichen zu ihm kamen, um mit ihm zu sprechen (1. Könige 10). Jedoch bedeutet das alles nicht, dass Salomo ein gutes Ende hatte. Der Grund dafür ist, dass sein Herz sich abneigte und „er folgte dem HERRN nicht so treu nach“. Am Ende tappte er in die Falle, die er selbst vorher gelehrt hatte, dass sie zu vermeiden sei (Sprüche 2:16-19, 5:20, 6:24): sein Palast war eine Sammlung von allen Arten ausländischer Frauen mit den entsprechenden Konsequenzen – „und seine Frauen neigten sein Herz“ weg von Gott (1. Könige 11:3).

Egal wie sehr der alte Mensch versucht Dich davon zu überzeugen, dass es kein Problem ist, wenn Du etwas lockerer mit Sünde umgehst, wie zum Beispiel „am Ende des Tages wirst Du ja niemandem schaden“, lass Dich nicht von ihm überzeugen. „ … Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert” sagt das Wort Gottes (1. Korinther 5:6). Es gibt keinen Kompromiss mit der Sünde, der die Frucht, die Du bringst, nicht beeinträchtigt. Die Sünde, sowie die Sorgen, die Habgier und alle anderen Fallen machen das Herz schwer, erschöpft, lauwarm. Wer hätte sich vorstellen können, das ausgerechnet der Mann, der so vollmächtig lehrte, sich von fremden Frauen fernzuhalten (siehe auch zum Beispiel Sprüche 5), am Ende Dutzende von ihnen haben würde? Trotz der Tatsache, dass Gott Salomo zürnte (1. Könige 11), änderte dieser sich nicht. Sein Herz wurde so verhärtet, dass er seinen Fehler nicht mehr sehen konnte oder es ihm egal war.

VI. Falsches Wissen / Gotteslästerungen

Dieser Grund wird in 1. Timotheus 6:20-21 gegeben, in dem Paulus sagte, als er Timotheus lehrte:

1. Timotheus 6:20
“Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du die unheiligen leeren Reden und Einwände der fälschlich sogenannten Erkenntnis meidest, zu der sich einige bekennen und von dem Glauben abgeirrt sind! - Die Gnade sei mit euch!”

Auch wie wir bereits vorher bezüglich Hymenäus und Philetus lasen:

2. Timotheus 2:17-18
“und ihr Wort wird um sich fressen wie Krebs. Dazu gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben mancher zerstören

Hymenäus und Philetus waren von der Wahrheit abgeirrt, indem sie sagten, dass die Auferstehung bereits geschehen sei. Wie man im Wort Gottes sehen kann, warnten die Apostel oftmals vor falschen, gefährlichen Lehren. Johannes warnte davor, dass derjenige, der nicht bekannte, dass Jesus Christus im Fleisch zu uns kam, der Antichrist war (1. Johannes 4:3). Die Apostel kamen in Jerusalem zusammen, um sich mit Lehren auseinanderzusetzen, die wollten, dass die Apostel beschnitten werden und dem Gesetz folgen sollten (Apostelgeschichte 15). Wie auch Paulus in 1. Timotheus 4:1-3 sagt:

1. Timotheus 4:1-3
“Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die verbieten, zu heiraten, und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, welche glauben und die Wahrheit erkennen.”

Lasst uns vorsichtig sein, wem wir zuhören. Es geht nicht um die Person, ob sie etwas falsch oder richtig macht, sondern um das Wort Gottes. Ist das, was wir hören, in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes? Es geht nicht darum, ob es sich gut anhört oder nicht, ob es unterschiedlich oder nicht zur „Tradition“ ist. Nur die Wahrheit kann einen frei machen. Alles andere, wenn es sich auch wie die Wahrheit oder nett anhört oder voller Weisheit scheint, wird versklaven. Wenn heute jemand denkt, dass seine Beziehung zu Gott in einer schwierigen Lage ist, dann glaube ich, dass ein ernst zu nehmender Grund falscher Glauben in Bezug auf Gott und die Bibel ist: wir haben einen Gott in unseren Gedanken, den wir gemacht haben und der nicht der Gott der Bibel ist. Auch die frühen Christenverfolgungen machen das deutlich.

Zusammenfassung

Was ich glaube, sollte von dem oben gesagten deutlich sein, ist, dass das christliche Leben nicht damit aufhört, dass wir Jesus als Herrn bekannten. Ja, es begann dort, aber es hörte dort nicht auf. Es gibt ein gutes Rennen, welches wir laufen müssen, einen guten Kampf, den wir kämpfen müssen. Das Bekenntnis, welches wir machten, als wir zum Glauben kamen, ist jeden Tag wahr oder nicht wahr. Ist Jesus Christus heute unser Herr? Wie wir Paulus sahen, der Timotheus lehrte:

1. Timotheus 6:20
“Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, ….”

Wenn eine Saat auf die Erde fällt, wächst sie nicht im selben Moment. So ist es auch mit dem Wort Gottes. Es ist dynamisch. Es wächst und es braucht Wachstum! In allen drei Fällen des Gleichnisses vom Sämann ging die Saat auf, nur im letzten Fall brachte sie Frucht.

Lasst uns dem Beispiel von Paulus folgen und anstelle uns vorzustellen, dass wir das Ende erreicht haben, den Preis gewonnen haben, lasst uns dafür laufen. Nicht als Vollkommene, sondern hin zum Vollkommenen. Die Entscheidung, unser Leben Jesus zu geben, ist in der Tat etwas, was wir jeden Tag machen. Gehört unser Leben heute Jesus? Es kann nicht Ihm und der Welt gleichzeitig gehören. Trotzdem glauben viele, dass das möglich ist. Das Ergebnis davon ist Wankelmütigkeit und eine doppelte Moral. Wenn Du Dich in einer solchen Situation befindest, gibt es einen Ausweg. Gott KANN Dir helfen. Nähere Dich zu Ihm, dann wird Er sich Dir nähern. Entscheide Dich, dass es für Dein Leben nichts wertvolleres gibt als Ihn. Gib Ihm GANZ Dein Leben. Hier folgt was Jakobus vorschlägt:

Jakobus 4:7-10
Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen! Fühlt euer Elend und trauert und weint; euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütigt euch vor dem Herrn! Und er wird euch erhöhen.”

und in Sprüche 22:4
“Die Folge der Demut und der Furcht des HERRN ist Reichtum und Ehre und Leben.”

Echtes Leben gründet sich in der Demut und in der Furcht Gottes. Und um zu schließen, lasst uns zu 2. Korinther 13:5 sehen, der Vers, der diesem Artikel die Überschrift gibt:

Korinther 13:5
“Prüft euch, ob ihr im Glauben seid, untersucht euch! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist?”

Anastasios Kioulachoglou