Biblische Wahrheiten

Lektionen von Jona (PDF) PDF-Ausgabe

Lektionen von Jona



Nochmals, um was geht es im Buch Jona? Der Mann, der eine Vergnügungsfahrt im Wal unternommen hat? Lasst uns rasch nachschauen, um es herauszufinden. Die ersten drei Verse des Jonabuches fassen die gesamte Geschichte sehr gut zusammen:

„Und das Wort des Herrn erging an Jona, den Sohn Amittais, folgendermaßen: Mache dich auf, geh nach Ninive, in die große Stadt, und verkündige gegen sie; denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht heraufgekommen! Da machte sich Jona auf, um von dem Angesicht des Herrn weg nach Tarsis zu fliehen; und er ging nach Japho hinab und fand dort ein Schiff, das nach Tarsis fuhr. Da bezahlte er sein Fahrgeld und stieg ein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg von dem Angesicht des Herrn.“

Während eines Sturms wird er in das Meer geworfen, stirbt, schafft es noch irgendwie ein Gebet zu sprechen; Gott belebt Jona wieder und spricht erneut zu ihm, wiederholt seine ursprünglichen Worte und Jona entschließt sich endlich nach Ninive zu gehen, um die Botschaft der Zerstörung gegen sie zu verkünden; die Bewohner von Ninive tun Buße und Gott verschont sie.

Hintergrund: Jona war ein Hebräer, der Gott fürchtete. Ninive war eine große Stadt in Assyrien. Die Zeit: ca. 770 v. Chr.

Irgendetwas, was dir am Wal komisch erscheint…..ah, die ganze Geschichte? Warum weigerte sich Jona zu gehen? Das Gebet in Kapitel 2 (nachdem er in das Meer zum Sterben geworfen wurde) sagt nichts über diesen Auftrag aus. Was ist es, das Jona den Bewohnern von Gott mitteilen sollte, dass er durch solch eine Tortur gehen würde? Hier ist die gesamte Botschaft für Ninive (Jona 3,4).

„Noch 40 Tage, und Ninive wird zerstört.“

Diese 7 Worte hören sich keineswegs mitfühlend für mich an! Wie haben die Menschen darauf reagiert? Der folgende Vers, Jona 3,5, berichtet:

„Und die Leute von Ninive glaubten Gott; und sie riefen ein Fasten aus und legten Sacktuch an, vom Größten bis zum Kleinsten unter ihnen.“

Wunderbar! Aber warum wurde Jona dann in 4,1-2 so wütend, obwohl die Bewohner Ninives vor dem Gericht Gottes verschont wurden?

Um dies herauszufinden, spring mit mir in meine Zeitmaschine, schnalle dich an und lass uns zum Jahr 770 v. Chr. zum Buch Jona reisen auf 36° 20‘ 6‘‘ Norden, 43° 7‘ 8‘‘ Osten, im Jahre 2011 (du kannst dies tatsächlich in Google Maps eingeben!). Wir sind angekommen – was siehst du? Ein rascher Blick auf die angegeben Inteldaten offenbart, dass du dich an einem Ort namens Mosul, Irak befindest.

Schlüsselwörter: Islam, Sunniten, radikaler Dschihadismus (das bedeutet Terror, Blutvergießen und Gewalt). Einer der gefährlichsten Orte der gesamten Erde. Nun stelle dir vor, Gott schickt dich an solch einen Platz, um den Menschen zu sagen, dass schreckliche Dinge sie befallen würden, wenn sie nicht ihren Weg ändern und sich dem lebendigen Gott zuwenden. Wie viele Menschen würden überhaupt dorthin gehen?! Wie Jona, würde ich lieber das Mittelmeer bereisen (Tarsis liegt im heutigen Spanien)! Angst wäre die natürliche Reaktion. Hatte Jona Angst? Was waren die Assyrer für ihn? Die Assyrer waren die Feinde der Israeliten, trotzdem wird es nirgends erwähnt, dass Jona Angst hatte. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er nicht dorthin gehen wollte, um seine Feinde nicht hören zu lassen, wie sie Gottes Gericht vermeiden konnten; sie waren ihm einfach egal. Schließlich lieferte er seine Botschaft doch ab, die Bewohner von Ninive taten Buße und lebten. Sicherlich machte Jona das nicht glücklich, er war frustriert, sogar depressiv! Ich denke, Jonas Einstellung hatte etwas mit Rassismus und Vorurteilen zu tun, dass Gottes Feinde das Gericht verdienten. In 2011 könnte Jona vielleicht sagen: „Selbstmordattentäter sollte man bombardieren, nicht retten“. Was sagst du in 2011, wenn Gott dich zu den Muslimen im Irak schickt? Was sagt Gott zu dieser ganzen Angelegenheit? Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden und die Wahrheit erkennen (1. Timotheus 2,4). Und über die Bewohner Ninives sagt er ganz speziell:

„Und ich sollte kein Mitleid haben mit der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120.000 Menschen sind, die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken unterscheiden können, dazu so viel Vieh!“ (Jona 4,11 ESV)

Johannes 3,16
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“

So, das ist „die Welt“ und „jeder, der an ihn glaubt“ – qualifizieren sich die Muslimen dafür? WENN sie an das vollendete Werk von Jesus Christus als dem Sohn Gottes glauben – auf jeden Fall. Mögen wir das? Darum geht es nicht. Gott liebt sie! Der Schlüsselvers steht in Jona 4,2b (Schlachter):

„Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und von großer Gnade, und das Unheil reut dich!“

Und Gott ändert sich nicht (Maleachi 3,6).

Noch einmal, wärst du bereit zu gehen…? Wärst du bereit es zu tun…? Wärst du bereit es zu sagen…? Wärst du bereit zu lieben…? Und all das unabhängig von Angst, Rassismus und Vorurteilen? Jesus sagt „ ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen;“ (Matthäus 5,44). Später in der Bibel heißt es „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Johannes 4,18a). Also, wenn wir unsere Feinde lieben, werden wir sie nicht fürchten – eine zeitlose Lektion!

Vor der Kreuzigung wusste Jesus, was geschehen wird, darum sagt er seinen Freunden in Johannes 14,1

„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

Wir wissen auch aus der Bibel, dass viel Schlimmes in den letzten Tagen geschehen wird. Aber Gott ließ uns auch das Ende des Buches wissen, damit wir es wissen mögen, getröstet sind und unsere Herzen nicht erschrecken.

Herr, mache mich bereit, gib mir Mut und gib mir Mitleid – Amen!

Andrea Kioulachoglou