Biblische Wahrheiten

„Lasst uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit“ (1. Johannes 3, 18) (PDF) PDF-Ausgabe

„Lasst uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit“ (1. Johannes 3, 18)



In 2. Korinther 8 bis ins 9. Kapitel hinein geht Paulus auf Sachspenden für die Heiligen ein. In den Versen 7 und 8 des 8. Kapitels und danach hat er bereits die Makedonier als Vorbild angeführt („Denn trotz vieler Trübsalsproben hat ihre überfließende Freude und ihre so tiefe Armut den Reichtum ihrer Gebefreudigkeit zutage gefördert“) und wendet sich dann an die Korinther:

2. Korinther 8, 7–8
„Aber wie ihr in allen Stücken reich seid, an Glauben, am Wort, an Erkenntnis und an allem Eifer und der Liebe, die ihr zu uns habt, so möge auch dieses Liebeswerk reichlich bei euch ausfallen! Nicht als Gebot sage ich das, sondern um durch den Eifer anderer auch die Echtheit eurer Liebe zu erproben.“

Das Ende von Vers 8 zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Wenn die Korinther Eifer, Ernsthaftigkeit und Interesse an anderen und ihren Bedürfnissen zeigten, würde das die Echtheit ihrer Liebe zeigen. Und das ist auch der Maßstab für unsere Liebe: Das Interesse an anderen. Nicht nur Interesse, das sich in Worten ausdrückt, sondern auch Interesse, das sich durch die entsprechenden Handlungen zeigt; die Art von Interesse, die uns dazu bringt, mit Freude etwas von uns zu nehmen und dorthin zu geben, wo es dringender gebraucht wird. So sagt Paulus:

2. Korinther 8, 9
„Denn ihr kennet die Gnade unsres Herrn Jesus Christus, daß er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet!“

Und in Philipper 2, 5–8 heißt es dazu:
„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war, welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.“

Jesus Christus, dessen Gesinnung wir haben sollen, hat sich erniedrigt und ist ans Kreuz gegangen. Dies tat er, weil er uns liebte. So heißt es im Wort Gottes in Epheser 3, 19: „Und die Liebe Christi erkennet, die doch alle Erkenntnis übertrifft.“ Jesus Christus liebt uns mit aufrichtiger Liebe, die alle Erkenntnis übersteigt. Diese Liebe, diese Gesinnung, sollen auch wir haben, heißt es im Wort Gottes, und so auf dieselbe Weise einander lieben. Denn, so fragt Jakobus:

Jakobus 2, 15–16
„Wenn es einem Bruder oder einer Schwester an Kleidung und täglicher Nahrung gebricht und jemand von euch zu ihnen sagen würde: Gehet hin in Frieden, wärmet und sättiget euch, ihr gäbet ihnen aber nicht, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was hülfe ihnen das?“

„Du musst ja nicht essen… Mach dir nichts draus, Bruder… Gott segne dich“. Für gewöhnlich sind wir das Mittel, durch das der Herr andere segnen möchte und wenn wir nicht wirklich lieben, was „würde es helfen“, selbst wenn wir nette Worte sagen? So heißt es in 1. Johannes 3, 16–17:

1. Johannes 3, 16–17
„Daran haben wir die Liebe erkannt, daß er sein Leben für uns eingesetzt hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben einzusetzen. Wer aber den zeitlichen Lebensunterhalt hat und seinen Bruder darben sieht und sein Herz vor ihm zuschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“

Wir haben die Liebe Gottes nicht erkannt, weil wir schöne Worte gelesen haben, sondern weil er diesen Worten hat Taten folgen lassen: Er gab Seinen Sohn für uns hin. Am anderen Ende der Skala steht der Bruder, der nicht helfen will, obwohl er materiell dazu in der Lage wäre. Der „sein Herz vor ihm verschließt“, heißt es in der Schrift, er entscheidet sich also, kein Erbarmen zu zeigen. Aber in solch einem Fall fragt Johannes: „Wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm?“ Und er schlussfolgert einen Vers später:

1. Johannes 3, 18
„Kindlein, lasset uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit!“

Und wiederum in 1. Johannes 4, 12
„Niemand hat Gott je gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden.“

Es ist das Interesse an anderen, die Sorgsamkeit für andere, die zeigt, ob unsere Liebe aufrichtig ist. Liebe, die sich nicht in realen Taten zeigt, wenn dies nötig ist, ist keine wahre Liebe. Und solche „Liebe“ ist nicht die, die wir haben sollen. Unsere Liebe sollte „nicht mit Worten, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit“ sein.

Anastasios Kioulachoglou