Biblische Wahrheiten

Jesaja 58 (PDF) PDF-Ausgabe

Jesaja 58



Ich habe Jesaja 58 viele Male gelesen in den Jahren , die ich bereits Christ bin und es ist ganz sicher eine meiner Lieblingsstellen. Nichtsdestotrotz hat es mich noch nie so „laut“ angesprochen wie heute Morgen. Und es ist ein wirklich „lautes“ Kapitel. So heißt es dort sogar im ersten Vers:

Jesaja 58,1:
Rufe laut, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk sein Übertreten und dem Hause Jakob seine Sünde!

Rufe laut!! Das ist keine Botschaft, die irgendwo versteckt werden soll. Das ist eine Botschaft, die laut verkündet werden muss! Das ist eine Botschaft, die gehört werden muss wie eine Posaune! Denn ich glaube, dass viele von uns dieselben Probleme haben wie Israel sie hatte und die in den ersten drei Versen des Kapitels beschrieben werden:

Jesaja 58, 1-3:
Rufe laut, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk sein Übertreten und dem Hause Jakob seine Sünde! Sie suchen mich zwar Tag für Tag und erheben den Anspruch, meine Wege zu kennen als ein Volk, das Gerechtigkeit geübt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hätte; sie verlangen von mir wohlverdiente Rechte, begehren die Nähe Gottes: «Warum fasten wir, und du siehst es nicht; warum demütigen wir unsere Seelen, und du beachtest es nicht?»

Israel suchte Gott! Israel erhob den Anspruch, die Wege Gottes zu kennen! Sie hatten Freude daran, sich Gott zu nähern! Diese Leute begehrten die Nähe Gottes! Sie wollten Gott näher und näher kennen! Sie fasteten! Sie „demütigten ihre Seelen“! Und dennoch… Es war, als wäre Gott taub in all dem! Es war, als wäre Er blind, erstarrt, würde dem, was sie taten und ihrem scheinbar großen Interesse, keine Aufmerksamkeit schenken. Wenn sie heute lebten, würden sie zur Kirche gehen, Seminare besuchen und in Dienstbereichen der Gemeinde engagiert sein. Und dennoch würde Gott nicht hören oder sehen! Haben wie das nicht vielleicht auch in unserem Leben beobachtet? Einige von uns verpassen Gott ein wenig. Wir versuchen, uns Ihm zu nähern… durch Fasten, indem wir mehr Wissen erlangen wollen, indem wir das Wort studieren usw… „Wir erheben den Anspruch Seine Wege zu kennen“. Aber die Wege Gottes zu kennen, bedeutet nicht, dass wir Gott kennen noch bedeutet es, dass wir in diesen wandeln! Fasten oder in Seiner Nähe sein zu wollen bedeutet nicht unbedingt, dass unser Herz auch berührt ist. Und genau dort muss eine Veränderung passieren. Genau dort muss Umkehr und Verwandlung geschehen. Erneuerung unsres Sinnes (Römer 12, 2) bedeutet Erneuerung des Herzens. Wie der Herr uns in 1. Samuel 16, 7 sagt:

1. Samuel 16, 7:
der Mensch sieht auf das Äußere; der HERR sieht auf das Herz.

Es ist das Herz, auf das der Herr schaut. Wir müssen keinem Ritual folgen, um uns Gott zu nähern: Stehe zu einer bestimmten Zeit auf, tu dies und das, gehe jeden Sonntag zur Kirche, engagiere dich hier und dort in der Gemeinde. All das wird uns nicht näher zu Gott bringen, wenn es nicht mit einer Veränderung des Herzens einhergeht. Wenn wir zur Kirche gehen, dieses und jenes tun und viele Aktivitäten ausüben, und dennoch in unserem persönlichen Leben, in unserem Herzen etwas anderes leben, dann wird, was auch immer wir tun, uns nicht helfen. Wir rufen dann gleich wie die Israeliten aus: „Warum siehst du nicht?“ Und der Grund dafür liegt in unserem Herzen. Im folgenden lesen wir, was Er zu dem Volk Israel sagte:

Jesaja 58, 3-5:
Seht, an eurem Fastentag sucht ihr euer Vergnügen und drängt alle eure Arbeiter! Siehe, ihr fastet, um zu zanken und zu hadern und dreinzuschlagen mit gottloser Faust; ihr fastet gegenwärtig nicht so, daß euer Schreien in der Höhe Erhörung finden könnte. Meinet ihr, daß mir ein solches Fasten gefalle, da der Mensch sich selbst einen Tag lang quält und seinen Kopf hängen läßt wie ein Schilf und sich in Sack und Asche bettet? Willst du das ein Fasten nennen und einen dem HERRN angenehmen Tag?

Diese Leute fasteten, aber an genau demselben Tag nutzten sie ihre Arbeiter aus! Sie fasteten und zankten und haderten dennoch! Sie demütigten ihre Seelen, machten ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter und kleideten sich in Sack und Asche und hatten dennoch dasselbe harte Herz! Weißt du, was der Herr sagte? „Das ist kein Fasten!“ Wahres Fasten hat mit einer Veränderung des Herzens zu tun! Du kannst so viele Tage wie du willst ohne Essen ausharren… Falls dein Herz nicht verändert wird, spielt das keine Rolle. Das heißt nicht, dass das Fasten im Allgemeinen bedeutungslos ist. Was es bedeutet, ist, dass ein Fasten mit unverändertem Herzen nicht zählt. Und dann erläutert der Herr weiter, was wahres Fasten ist:

Jesaja 58, 6-7:
Ist nicht das ein Fasten, wie ich es liebe: dass ihr ungerechte Fesseln öffnet, dass ihr die Knoten des Joches löset, dass ihr die Bedrängten freilasset und jegliches Joch wegreißet, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, dass, wenn du einen Nackten siehst, du ihn bekleidest und deinem Fleische dich nicht entziehst?

Es ist also kein apathischer Zustand. Was der Herr hierbeschreibt, ist AKTION! Jedoch keine Aktion in religiösen Praktiken, sondern Aktion in Gerechtigkeit, darin, Seinen Willen zu tun! Das ist kein Bild von jemandem, der mit der Welt Kompromisse geschlossen hat und für sich selbst lebt und sich nicht um andere schert. Und dennoch gibt es viele Kirchgänger, die genau das tun. Sie erfüllen ihre religiösen Pflichten oder engagieren sich in Dienstbereichen und dann denken sie, dass sie das Recht erlangt haben, so zu leben wie es ihnen gefällt. Es gibt viele, die so ein Doppelleben führen… Ein Leben mit denen draußen (Kirche, Arbeit usw.) und ein anderes Leben zu Hause. Es gibt viele, die sagen: „Ich gebe meinen Zehnten, ich engagiere mich in der Gemeinde, ich verstehe also gar nicht, warum Gott ein Problem mit mir hat“. Der Grund liegt darin, dass sich trotz der Pflichterfüllung ihr Herz nicht verändert hat. Gott näher zu kommen, bedeutet eine Veränderung des Herzens, es bedeutet ein demütiges Herz, dein Brot mit dem Armen zu teilen und ihn in dein Haus einzuladen! Es braucht eine Veränderung des Herzens, damit wir nicht das tun, was das leichteste in dieser Welt ist: Gleichgültig zu sein. Es braucht eine Veränderung des Herzens, um die ungerechten Fesseln zu öffnen und die Knoten des Joches zu lösen. Es braucht eine Veränderung des Herzens, damit unsere Stimmen in der Höhe gehört werden. Es braucht keine Veränderung unserer religiösen Praktiken. Es braucht eine Veränderung des Herzens. Und obwohl nichts ohne die Hilfe Gottes möglich ist, sind WIR es, die letztendlich dafür verantwortlich sind. WIR sind es, die die Entscheidung treffen, welchen Weg wir einschlagen werden. WIR sind es, die die Entscheidung treffen und sagen werden: „Ich will mich ändern“. Dann wird Gott uns helfen. Gott wird sich nicht in unsere Nähe bewegen, wenn unser Herz Ihn eigentlich nicht haben will. „Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch“ werden wir in wenigen Augenblicken lesen. Gott wird nur in dem Maß hereinkommen, zu dem wir Ihn wirklich in unserem Herzen haben wollen. Die Heilige Schrift sagt in Jakobus 4:

Jakobus 4, 1-10:
Woher kommen Kriege, und woher kommen Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr seid begehrlich und habet nicht, ihr mordet und eifert und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und krieget. Ihr erlanget es nicht, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr übel bittet, um es mit euren Wollüsten zu verzehren. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer immer der Welt Freund sein will, macht sich zum Feinde Gottes! Oder meinet ihr, die Schrift sage umsonst: Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt? Größer aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht sie: «Gott widersteht den Hoffärtigen; aber den Demütigen gibt er Gnade.» So unterwerfet euch nun Gott! Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, die ihr geteilten Herzens seid! Fühlet euer Elend, trauert und heulet! Euer Lachen verkehre sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

Ist dir mal aufgefallen, dass diese Worte nicht Menschen in der Welt gesagt werden, sondern Christen, Brüdern und Schwestern im Glauben (Jakobus 1, 2-3)?!!! Sie hatten Streitigkeiten, Gelüste, Kriege, Eifersüchteleien und mordeten und vielleicht auch noch die anderen fürchterlichen Früchte des Geistes wie in Galater 5, 19-21 beschrieben! Kein Wunder, dass sie sich Gott nicht nahen konnten. Du kannst nicht erwarten, ein unverändertes Herz zu haben und gleichzeitig, dass Gott sich dir nähert, einfach nur, weil du Freude daran hast, Ihn zu kennen oder Ihm nahe zu sein. Es reicht nicht, die Absicht zu haben, Ihm nahe zu sein, sich an dem Gedanken daran zu erfreuen. Es genügt nicht, gute Absichten zu haben! Du musst es auch machen! Du musst dich ändern! Du musst aufhören, in den Tag hineinzuleben und dich stattdessen aufmachen und eine Entscheidung treffen! Wahres Näherkommen Gottes geschieht nur, wenn sich das Herz in dieselbe Richtung ändert. Jakobus sagt nicht: „Gehe öfter zur Kirche… Such dir mehr Beschäftigung… Faste für ein paar Tage und lies jeden Tag vier Kapitel in der Bibel“. Das sagt er nicht! Nicht, weil diese Dinge falsch, böse oder schlecht wären. Er gibt solche Anweisungen nicht, weil solche Anweisungen allein dich nicht näher zu Gott bringen können, wenn dein Herz unverändert ist! Im Gegensatz dazu lesen wir hier, was er uns durch den Geist des Herrn sagt:

Jakobus 4, 7-10:
So unterwerfet euch nun Gott! Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, die ihr geteilten Herzens seid! Fühlet euer Elend, trauert und heulet! Euer Lachen verkehre sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

Unterwerft euch Gott! Widersteht dem Teufel! Reinigt eure Hände, und damit ist kein Reinigen der körperlichen Hände gemeint, sondern es bezieht sich auf das, was diese Hände getan haben… Es bezieht sich auf Handlungen! Reinigt eure Herzen!! Es heißt nicht: „Bleib wie du bist und Gott wird dich verändern!“ Hier steht: „IHR reinigt eure Herzen.“ WIR sind es, die das tun. Möchtest du eine wunderbare Beziehung mit dem Herrn haben? Der Schlüssel dazu ist einfach: Veränderung des Herzens!

Um noch einmal auf Israel und Jesaja zurückzukommen: Nachdem der Herr ihnen gesagt hat, was sie tun sollen, sagt Er ihnen, was daraus folgen wird, wenn sie dem nachkommen, was Er gesagt hat und ihre Herzen verändern:

Jesaja 58, 8-14:
Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird rasche Fortschritte machen; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein! Dann wirst du rufen, und der HERR wird antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du das Joch aus deiner Mitte hinweg tust, das Fingerzeigen und das unheilvolle Reden lässest; wenn du dem Hungrigen dein Brot darreichst und die verschmachtende Seele sättigst; alsdann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag! Der HERR wird dich ohne Unterlaß leiten und deine Seele in der Dürre sättigen und deine Gebeine stärken; du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen. Und man wird auf deinen Antrieb die Trümmer der Vorzeit wieder bauen, du wirst die Gründungen früherer Geschlechter wieder aufrichten; und man wird dich nennen Breschenvermaurer, Wiederhersteller bewohnbarer Straßen. Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, daß du nicht tust, was dich gelüstet an meinem heiligen Tage; wenn du den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen Tag des HERRN ehrenwert; wenn du ihn ehrst, also daß du nicht deine Wege gehst und nicht dein Vergnügen suchst, noch eitle Worte redest; alsdann wirst du an dem HERRN deine Lust haben; und ich will dich über die Höhen des Landes führen und dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob! Ja, der Mund des HERRN hat es verheißen.

Möchtest du „Gott“ sagen und Ihn dann „Hier bin ich“ sagen hören? Möchtest du zu Ihm rufen und Ihn antworten hören? Die Antwort ist einfach… Tu, wozu wir Jesaja 58 und in anderen Worten in Jakobus 4 angewiesen werden:

Öffne ungerechte Fesseln;

Löse die Knoten des Joches;

Lass die Bedrängten frei;

Reiß jegliches Joch weg;

Brich dem Hungrigen dein Brot;

Führe arme Verfolgte in dein Haus;

Wenn du einen Nackten siehst, kleide ihn;

Entziehe dich nicht deinem Fleisch;

Tu Joch aus deiner Mitte hinweg, lass das Fingerzeigen und das unheilvolle Reden;

Gib dem Hungrigen dein Brot;

Sättige die verschmachtende Seele

Wenn unsere Beziehung zu Gott nicht lebendig ist, wenn unsere Beziehung zu Gott arm ist, unsere Beziehung zu Gott nicht die ist, die sie einmal war, gibt es nur ein einziges Heilmittel: Unser Herz muss sich verändern. Und dies ist eine Aufgabe für dich. Du musst die Entscheidung treffen, das zu tun. Gott möchte das mehr als alles andere. Aber du musst die Entscheidung treffen, dich zu ändern. Gott kann nicht in eine Sache hineinkommen, für die du dich nicht entschieden hast! Gott wird dir helfen, aber du musst zuerst die Entscheidung treffen, dem wirklich nachzujagen. Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis Seiner Wahrheit kommen, aber es bleibt die Entscheidung des Menschen, sich zu verändern und dranzubleiben; und du wirst Ihn rufen und Er wird da sein wie Er war und sogar näher als du Ihm jemals begegnet bist. So nah wie du es dir nicht einmal erträumt hättest! Das ist keine Vermutung. Es ist eine Garantie und der letzte Vers dieses Kapitels bestätigt dies, denn „der Mund des Herrn hat es verheißen“. Das ist sein Versprechen an dich, das ist, was sein Mund verheißt und das ist, was geschehen wird! Das Gleiche ist allerdings auch für das Gegenteil der Fall: Du kannst so viele religiöse Aktivitäten ausüben wie du willst, jeden Tag fasten, die ganze Bibel lesen und auswendig lernen, viele Seminare besuchen usw. Aber nichts wird passieren, wenn du nicht dein Herz veränderst, denn der Herr schert sich nicht um das Äußerliche, sondern er ist interessiert am Inneren, am Herzen! Dort möchte Er geliebt werden, von ganzem Herzen (Matthäus 22, 37)! Lasst die Tage, die vor uns liegen, zu Tagen der Veränderung für uns alle machen.

Anastasios Kioulachoglou