Biblische Wahrheiten

Gideon: Bibelstudium (Richter 6 und 7) (PDF) PDF-Ausgabe

Gideon: Bibelstudium (Richter 6 und 7)



Die Bibel und besonders das Alte Testament ist voller Aufzeichnungen, die uns zeigen, wie Gott mit verschiedenen Menschen gewirkt hat. Einer dieser Menschen war Gideon. Dieser Artikel ist ein Bibelstudium über sein Leben.

Gideon: Der Hintergrund (Richter 6:1-10)

Im Hinblick auf das Zeitalter des Geschehens befinden wir uns in der Periode in der Israel von Richtern regiert wurde. Die letzte Richterin vor Gideon war Deborah, eine Frau Gottes, durch welche "das Land Ruhe für 40 Jahre hatte" (Richter 5:31). Nun, diese Ruhe hielt nicht ewig. Richter 6:1-6 berichtet:

Richter 6:1-6
"Und die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR in die Hand Midians, sieben Jahre. Und die Hand Midians wurde stark über Israel. Vor Midian machten sich die Söhne Israel die Felsenlöcher, die in den Bergen sind, und die Höhlen und die Bergfesten. Und es geschah, wenn Israel gesät hatte, dann zog Midian herauf und Amalek und die Söhne des Ostens, die zogen herauf gegen sie. Und sie lagerten sich gegen sie und verheerten den Ertrag des Landes bis dahin, wo man nach Gaza kommt. Und sie ließen keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Schafe noch Rinder, noch Esel. Denn sie zogen herauf mit ihren Herden und mit ihren Zelten und kamen so massenhaft wie Heuschrecken; zahllos waren sie und ihre Kamele. Und sie kamen ins Land, um es zu verheeren. So verarmte Israel sehr wegen Midian. Und die Söhne Israel schrien zu dem HERRN um Hilfe."

Nach 40 Jahren Ruhe wurde Israel durch die Midianiter heftig unterdrückt. Wie der Text uns sagt zerstörten sie alle ihre Habe und ließen "keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Schafe noch Rinder, noch Esel." (Richter 6:4). Nun denn, die ganze Katastrophe passierte nicht zufällig. Richter 6:1 gibt uns den Grund:

Richter 6:1
"Und die Söhne Israel taten, was böse war in den Augen des HERRN. Da gab sie der HERR in die Hand Midians, sieben Jahre."

„Die Söhne Israels taten, was böse war in den Augen des Herrn.“ Das war der Grund ihrer Unterdrückung1, welche trotzdem ein positives Ergebnis hatte. In der Tat sagt uns Richter 6:6:

Richter 6:6
"So verarmte Israel sehr wegen Midian. UND [als Ergebnis ihrer Unterdrückung] DIE SÖHNE ISRAEL SCHRIEN ZU DEM HERRN UM HILFE."

Weil sie unterdrückt wurden, schrien die Israeliten zu dem Herrn. Wieder einmal war es nicht das erste Mal, dass sie so handelten. Trotz der vielen Male, die sie Böses taten in den Augen des HERRN, falsche Götter anbeteten, wendeten sie sich wieder um und suchten den wahren Gott, sobald die Katastrophen über sie einbrachen2. Richter 6:7-10 sagt uns, wie Gott auf ihr Schreien antwortete:

Richter 6:6-10
"So verarmte Israel sehr wegen Midian. Und die Söhne Israel schrien zu dem HERRN um Hilfe. Und es geschah, als die Söhne Israel wegen Midian zu dem HERRN um Hilfe schrien, da sandte der HERR einen Propheten zu den Söhnen Israel. Dieser sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten heraufkommen lassen und habe euch herausgeführt aus dem Sklavenhaus. Und ich habe euch aus der Hand der Ägypter gerettet und aus der Hand all eurer Unterdrücker. Und ich habe sie vor euch vertrieben und euch ihr Land gegeben. Und ich sprach zu euch: Ich bin der HERR, euer Gott: Ihr sollt nicht die Götter der Amoriter fürchten, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht."

Als Antwort auf ihr Schreien sandte Gott einen Propheten, der ihnen Sein Wort gab, um ihnen aufzuzeigen, was sie getan hatten. Allerdings war das erst der Anfang. Im folgenden Abschnitt werden wir sehen, was Gott noch tat.

Gideon: Der Anfang (Richter 6:11-35)

Nachdem Gott einen Propheten gesandt hatte, um Israel zur Umkehr zu bringen, war Sein zweiter Schritt sich an einen Mann namens Gideon zu wenden. Richter 6:11-12 berichtet:

Richter 6:11-12
"Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe, die bei Ofra war, die Joasch, dem Abiësriter gehörte. Und sein Sohn Gideon schlug gerade Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du tapferer Held!"

Wenn wir hier von einem Engel lesen, der Gideon erschienen ist, dann stellen wir uns bitte kein blondes, weiß gekleidetes Wesen vor, das mit zwei großen weißen Flügel durch die Luft flattert. Dass Engel angeblich so erscheinen ist nichts anderes als Mythos und Dichtung. In Wirklichkeit sagt die Bibel nirgends, dass Engel Flügel haben oder weiße Kleider tragen oder dass sie blond sind. Das was die Bibel sagt, ist dass sie "dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer Willen, die das Heil erben sollen" sind (Hebräer 1:14).

Zurück zu unserem Thema, siehe wie Gott durch Seinen Engel Gideon begrüßt. Er nennt ihn "Du tapferer Held". Und dennoch war Gideon nur ein armer Mann, der Weizen drosch, um diesen vor den Midianitern zu verstecken. Wie dem auch sei, für Gott war er ein tapferer Held, ein Mann der, wie wir sehen werden, Gott glaubte und Ihm folgte und gehorsam ausführte, was Er ihm auftrug zu tun. Die folgenden Verse geben uns die Antwort Gideons auf die Begrüßung des Engels:

Richter 6:13-14
"Gideon aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum hat uns denn das alles getroffen? Und wo sind all seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählt haben, wenn sie sagten: Hat der HERR uns nicht aus Ägypten heraufkommen lassen? Jetzt aber hat uns der HERR verworfen und uns in die Hand Midians gegeben. Da wandte sich der HERR ihm zu und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians! Habe ich dich nicht gesandt?"

Gideon fragte wie Gott mit ihnen sein sollte, nachdem all das Elend über sie gekommen war. Gleichwohl war es nicht Gott der nicht mit ihnen war, SONDERN SIE waren nicht mit Gott. Als Antwort auf Gideons Frage sagte Gott ihm, dass er voran gehen sollte und sicherte ihm zu, dass er derjenige sein wird, der Israel befreien wird. "Habe ich Dich nicht gesandt?" sagt Er ihm. Ja wirklich, es war Gott der ihn sandte. Dieser Auftrag ging nicht von Gideon aus. Er war da und hat den Weizen gedroschen um ihn vor den Midianitern zu verstecken. Richter 6:15-16 gibt uns Gideons Antwort:

Richter 6:15-16
"Er aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten? Siehe, meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters. Da sprach der HERR zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen einzelnen Mann."

Menschen folgen gerne und schnell jemandem, der in einer führenden Position ist, wie einem König oder einem General. Aber wer würde Gideon folgen? Er war ein unbekannter Mann. Trotzdem sicherte Gott ihm noch einmal zu, dass ER mit ihm sein wird. "Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen einzelnen Mann." sagte Er. Darum hatte Gideon nicht wirklich einen Grund zur Angst. Aber Gideon zweifelte weiter:

Richter 6:17-24
"Da sagte er zu ihm: Wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet. Weiche doch nicht von hier, bis ich zu dir zurückkomme und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze! Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu und ungesäuerte Brote aus einem Efa Mehl. Das Fleisch tat er in einen Korb, und die Brühe tat er in einen Topf. Und er brachte es zu ihm hinaus unter die Terebinthe und legte es vor. Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote und lege es hin auf diesen Felsen da! Die Brühe aber gieße aus! Und er machte es so. Da streckte der Engel des HERRN das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Da stieg Feuer aus dem Felsen auf und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Und der Engel des HERRN entschwand seinen Augen. Da sah Gideon, dass es der Engel des HERRN gewesen war, und Gideon sagte: Wehe, Herr, HERR! Wahrhaftig, habe ich doch den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen! Da sprach der HERR zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. Und Gideon baute dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: Jahwe-Schalom. Bis zu diesem Tag steht er noch in Ofra, der Stadt der Abiësriter." [Jahwe-Schalom heisst: Der Herr ist Friede]

Es ist das erste Mal, dass wir davon lesen, dass Gideon Gott nach einem Zeichen fragte und es auch bekam. Nun denn, es ist nicht das einzige Mal. Es werden noch mehr, wenn wir weiter lesen. Eines davon ist das sehr bekannte mit dem Vlies. Wir heben uns deshalb unsere Kommentare über die Zeichen, die Gideon erfragte, und im Allgemeinen die Praxis um ein Zeichen zu fragen, für später auf. Vorerst ist es genug festzustellen, dass Gideon den Willen Gottes in Bezug auf die Situation kannte, bevor er nach einem Zeichen fragte. Er fragte nicht nach dem Zeichen, um den Willen Gottes dadurch festzustellen. Stattdessen erfragte er das Zeichen, um zu bestätigen, was Gott ihm bereits gesagt hatte, und was demnach der Wille Gottes war. Diese Anfrage Gideons beantwortete Gott positiv und gab ihm was er wollte.

Die Kommunikation zwischen Gott und Gideon ging in der Nacht noch weiter. Richter 6:25-27 sagt uns:

"Und es geschah in jener Nacht, da sprach der HERR zu ihm: Nimm einen Stier von den Rindern, die deinem Vater gehören, und zwar den zweiten Stier, den siebenjährigen! Und reiße den Altar des Baal, der deinem Vater gehört, nieder und die Aschera, die dabeisteht, haue um! Und baue dem HERRN, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieser Bergfeste in der rechten Weise! Und nimm den zweiten Stier und opfere ihn als Brandopfer mit dem Holz der Aschera, die du umhauen sollst! Da nahm Gideon zehn Männer von seinen Knechten und tat, wie der HERR zu ihm geredet hatte. Und es geschah, da er sich vor dem Haus seines Vaters und vor den Männern der Stadt fürchtete, es bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht."

Gott sagte zu Gideon, dass er den Altar Baals vernichten sollte und auch das Bildnis der Aschera. Die Existenz des Altars und der Aschera, genauso wie die Reaktion der Menschen auf die Zerstörung (siehe Richter 6:28-30) bestätigen, wie wir später noch lesen werden, dass das Böse, welches Israel tat, aus der Sicht Gottes Götzendienst war. Es zeigt ebenso, dass nicht alle Israeliten, sondern nur ein Teil von ihnen zu Gott zurückkehrten, um Ihn zu suchen. Noch, denn aufgrund dieses Teiles der Menschen, die zu Gott umkehrten, würde Gott die ganze Nation retten.

Nachdem wir nun gesehen haben wie Gott Gideon erschienen ist, nachdem die Israeliten zu Ihm geschrien haben, und wie Er ihn hat wissen lassen, dass er derjenige sein wird, der Israel befreien wird, lasst uns weiter sehen, was als Nächstes passierte:

Richter 6:33-35
"Und ganz Midian und Amalek und die Söhne des Ostens versammelten sich miteinander, und sie zogen herüber und lagerten sich im Tal Jesreel. Aber der Geist des HERRN umkleidete Gideon. Und er stieß ins Horn, und die Abiësriter wurden zusammengerufen, ihm nach. Und er sandte Boten durch den ganzen Stamm Manasse, und auch er wurde zusammengerufen, ihm nach. Und er sandte Boten durch Asser und durch Sebulon und durch Naftali. Und sie zogen herauf, ihnen entgegen."

Die Feinde Israels, "Midian und Amalek und die Söhne des Ostens", waren alle zusammen an einem Ort. Zu dieser Zeit forderte Gott Gideon auf, Boten auszusenden, um die Israeliten aufzufordern hinter ihm zu stehen. Hier sieht man, dass es Gott war, der Gideon bewegte die Entscheidung zu treffen, den Kampf zu beginnen, indem Er ihn aufforderte, die Menschen zu rufen. Das zeigt wieder einmal, dass Gott der Planer dieses Kampfes war, während Gideon der Ausführer von Gottes Plan war. Ohne dass Gott ihm gesagt hätte, was er tun solle, hätte Gideon keine Chance gehabt, das zu erkennen, was Gott von ihm wollte. Ohne dass Gideon an das glaubte, was Gott ihm sagte zu tun, und auch danach handelte, wäre der Wille Gottes nie geschehen. Deswegen war der Erfolg der ganzen Operation abhängig von der Zusammenarbeit von Gott, dem Befehlsgeber, und Gideon, der Gottes Plan ausführte. Nicht Gideon entschied und führte aus, sondern Gott entschied und Gideon führte aus. Das Prinzip ist das Gleiche, immer wenn wir Gottes Willen folgen wollen: Gott ist derjenige, der uns Seinen Willen erkennen lassen muss - was Er auch tut durch Sein geschriebenes Wort oder durch Offenbarung - und wir sind diejenige, die diesem Willen folgen müssen.

Gideon und das Vlies (Richter 6:36-40)

Nachdem sich Israel hinter Gideon gestellt hatte, fragte er Gott erneut nach einem Zeichen. Richter 6:36-38 sagt uns:

Richter 6:36-40
"Und Gideon sagte zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast - siehe, ich lege frisch geschorene Wolle auf die Tenne. Wenn Tau auf der Wolle allein sein wird und auf dem ganzen Boden Trockenheit, dann werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand retten wirst, wie du geredet hast. Und es geschah so. Und er stand am anderen Morgen früh auf, und er drückte die Wolle aus und presste Tau aus der Wolle, eine ganze Schale voll Wasser. Und Gideon sagte zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich! Und ich will nur noch diesmal reden. Lass es mich doch nur noch diesmal mit der Wolle versuchen: Möge doch Trockenheit sein auf der Wolle allein, und auf dem ganzen Boden sei Tau! Und Gott machte es so in jener Nacht: Es war Trockenheit auf der Wolle allein, und auf dem ganzen Boden war Tau"

Die obige Passage, die das beschreibt was allgemein als "Gideons Vlies" bekannt ist, wurde unglücklicherweise äußerst missverstanden, denn viele Menschen gebrauchen diese, um die Praxis, den Willen Gottes durch Zeichen festzustellen, zu rechtfertigen. So entscheiden manche Menschen darüber, was der Wille Gottes ist dadurch, dass sie eine Münze werfen. Andere machen das über das..."Bibel Bingo" (das bedeutet, dass sie die Bibel an einer zufälligen Seite aufschlagen) und andere wiederum über andere ähnliche Wege. Wie auch immer, jeder Vergleich dieser Praktiken mit dem " Vlies von Gideon" ist falsch. Der Grund hierfür ist, dass Gideon durch das Vlieszeichen nicht versuchte, den Willen Gottes zu erkennen. Stattdessen wollte er mit Auslegen des Vlieses nur das bestätigen was er bereits wusste, durch Offenbarung, dass dies der Willen Gottes ist. In der Tat, Richter 6:36 sagt uns "Und Gideon sagte zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast............" Der Satzteil "so wie Du geredet hast" zeigt, dass Gideon genau wusste, was Gott wollte. Also fragte er nicht nach dem Zeichen um den Willen Gottes zu erkennen. Stattdessen fragt er nach einem Zeichen um bestätigt zu bekommen was er bereits als Gottes Willen erkannte. Was Zeichen betrifft gibt es noch etwas anderes was betont werden muss: nirgendwo steht in Gottes Wort, dass Gott verpflichtet ist uns ein Zeichen zu geben, wenn er uns schon Seinen Willen deutlich gemacht hat durch das geschriebene Wort oder durch eine Offenbarung. Wenn wir den Willen Gottes nicht kennen, sollten wir versuchen, ihn herauszufinden. Wir studieren die Bibel und beten zu Gott, dass Er uns Seinen Willen offenbart, wenn Er es nicht schon direkt durch die Bibel getan hat. Wir sollten Gott nicht beschränken und bereits vorherbestimmen wann und wie uns Gott eine Antwort gibt. Das Wort Gottes verpflichtet Gott nicht, uns eine Antwort zu geben wie es uns gefällt, noch uns die Antwort dann zu geben, wenn wir es wollen. Stattdessen verpflichtet sich Gott durch Seine Natur als Gott der Liebe und Fürsorge, uns die beste Antwort zu dem Zeitpunkt zu geben, den Er für den besten hält. Um auf die Praxis zurück zu kommen nach Zeichen zu fragen, können wir mit Sicherheit das sagen, was im Wort Gottes steht, nämlich dass Gott uns zweifellos helfen wird, Seinem Willen zu folgen (natürlich nur wenn wir ihm folgen wollen). Wie auch immer, niemand kann Ihm vorschreiben, welchen Weg Er wählt um uns zu helfen. Er macht das, von dem Er weiß, dass es am besten für uns ist. Wenn etwas dem Willen Gottes entspricht, dann wird Gott voll dahinter stehen, auch wenn es heißt ein Vlies trocken zu halten, wenn der Rest des Landes nass ist, oder eine weiterhelfende Stelle im……Bibel Bingo zu geben, oder was auch immer erforderlich ist, uns beim Glauben zu helfen und Seinen Willen zu tun. Niemand sagt, dass Gott keine Zeichen verwendet, um uns zu helfen Seinem Willen zu folgen. NICHTSDESTOTROTZ, wenn Zeichen gegeben werden, dann nicht als Ersatz zum Wort Gottes, sondern als Unterstützung, um das zu glauben, was bereits als Wille Gottes festgestellt wurde - durch die Bibel oder durch Offenbarung. Um die Diskussion über die Zeichen noch etwas weiter zu treiben, glaube ich, dass das größte Zeichen, ob etwas von Gott kommt oder nicht, die Art ist wie es fließt. All das, was von Gott kommt, fließt in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes. Sprüche 10:22 sagt uns:

Sprüche 10:22
„Der Segen des HERRN allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu.“

Auch Epheser 3:20 sagt uns über Gott:
„Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, “

Darüber hinaus fügt Jakobus 1:16-17 hinzu:
„Irrt euch nicht, meine lieben Brüder. Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis“

Alles was von Gott kommt ist ein PERFEKTES GESCHENK. Es ist mehr als wir bitten und verstehen können. MAN BRAUCHT KEINE EIGENE MÜHE HINZUTUN. Es ist alles perfekt, kurzfristig, mittelfristig und langfristig. Im Gegensatz zu dem was vom Teufel kommt. Das wird früher oder später im kompletten Gegenteil enden, d.h. in Tränen, Schmerz und Wunden3. Das heißt natürlich nicht dass, wenn etwas von Verfolgung begleitet ist, es nicht von Gott kommt. Das Wort ist darin klar: „in der Welt habt ihr Trübsal“ (Johannes 16,33), so steht es dort. Wie dem auch sei, auch im Trübsal haben wir den Trost und die Ermutigung, dass Gott diejenigen begleitet die Ihm folgen. Niemand kann sie aus Seiner Hand reißen.

Gideon: das Bezwingen der Midianiter (Richter 7)

Zurück zu Gideon, nach dem Wunder mit dem Vlies war er gestärkt. Trotzdem war die Zeit des Kampfes noch nicht gekommen. Tatsächlich schlug Gott Gideon vor, nach dem sich die Israeliten versammelt hatten und ungeachtet der Tatsache, dass sie einer übermächtigen Armee gegenüber standen, seine Armee zu verringern! Richter 7:1-2 sagt uns:

„Da machte sich Jerubbaal - das ist Gideon - früh auf und das ganze Kriegsvolk, das mit ihm war, und sie lagerten sich an der Quelle Harod, sodass er das Heerlager der Midianiter nördlich von dem Hügel More im Tal hatte. Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in seine Hände geben sollte; Israel könnte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.“

Gott wollte den Israeliten zeigen, dass ER GOTT IST, ein Gott der fähig zur Befreiung ist, egal wie mächtig der Feind ist. So forderte Er Gideon auf seine Armee zu verkleinern. Richter 7:3-8 sagt uns.

„So lass nun ausrufen vor den Ohren des Volks: Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um. So sichtete sie Gideon. Da kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, sodass nur zehntausend übrig blieben. Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich. Führe sie hinab ans Wasser; dort will ich sie dir sichten. Und von wem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von wem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht mitziehen. Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; ebenso, wer niederkniet, um zu trinken. Da war die Zahl derer, die geleckt hatten, dreihundert Mann. Alles übrige Volk hatte kniend getrunken aus der Hand zum Mund. Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hände geben; aber alles übrige Volk lass gehen an seinen Ort. Und sie nahmen die Verpflegung des Volks und ihre Posaunen an sich. Aber die übrigen Israeliten ließ er alle gehen, jeden in sein Zelt; die dreihundert Mann aber behielt er bei sich. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm in der Ebene. “

Letztendlich blieben nach Gottes Selektion noch 300 Männer übrig. Durch diese würde Gott die große Armee der Midianiter und ihre Alliierten bezwingen. Ungeachtet des großen Unterschiedes in der Anzahl war die Tatsache, dass der Kampf für Israel siegreich sein würde, absolut sicher nach dem was Gott Gideon gesagt hatte. „Durch die dreihundert Mann….werde ich Dich erretten und die Midianiter in Deine Hände übergeben.“ (Richter7:7). Es war demzufolge sicher, dass, wenn Gideon glaubte und Gottes Instruktionen befolgte, der Kampf siegreich für Israel sein würde, denn Gott hatte es versprochen. Allerdings gab Gott nicht nur Sein Versprechen für das siegreiche Ergebnis des Kampfes, Er half Gideon auch diesem Versprechen zu glauben und voran zu gehen. Richter 7:9-14 sagt uns:

Richter 7:9-14
„Und der HERR sprach in derselben Nacht zu Gideon: Steh auf und geh hinab zum Lager; denn ich habe es in deine Hände gegeben. Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so lass deinen Diener Pura mit dir hinabgehen zum Lager, damit du hörst, was sie reden. Danach werden deine Hände stark sein und du wirst hinabziehen zum Lager. Da ging Gideon mit seinem Diener Pura hinab bis an den Ort der Schildwache, die im Lager war. Und die Midianiter und Amalekiter und alle aus dem Osten hatten sich niedergelassen in der Ebene wie eine Menge Heuschrecken, und ihre Kamele waren nicht zu zählen wegen ihrer großen Menge wie der Sand am Ufer des Meeres. Als nun Gideon kam, siehe, da erzählte einer einem andern einen Traum und sprach: Siehe, ich habe geträumt: Ein Laib Gerstenbrot rollte zum Lager der Midianiter; und er kam an das Zelt, stieß es um, dass es einfiel, und kehrte es um, das Oberste zuunterst, sodass das Zelt am Boden lag. Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Israeliten. Gott hat die Midianiter in seine Hände gegeben mit dem ganzen Heerlager.“

Gott machte Gideon nicht nur Seinen Willen klar, Er half ihm auch immer wieder und wieder es zu glauben. Und sieh den wunderbaren Weg wie Er es tat: Er sandte ihn in das Camp der Feinde um mit seinen eigenen Ohren zu hören, wie jemand seinen Sieg über die Midianiter beschreibt!!!! Das Ergebnis dieser Hilfe wird in Vers 15 gezeigt. Dort lesen wir:

Richter 7:15
„Als Gideon diesen Traum erzählen hörte und seine Auslegung, fiel er anbetend nieder und kam zurück ins Lager Israels und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hände gegeben!“

Sobald Gideon von diesem Traum und seiner Auslegung hörte, war er sich sicher, dass der Herr das Lager der Feinde in seine Hände gegeben hatte.

Richter 7:16-22
„ Und er teilte die dreihundert Mann in drei Heerhaufen und gab jedem eine Posaune in die Hand und leere Krüge mit Fackeln darin und sprach zu ihnen: Seht auf mich und tut ebenso; wenn ich nun an das Lager komme - wie ich tue, so tut ihr auch! Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, so sollt ihr auch die Posaune blasen rings um das ganze Heerlager und rufen: Für den HERRN und für Gideon! So kam Gideon mit hundert Mann an das Lager zu Anfang der mittleren Nachtwache, als sie eben die Wachen aufgestellt hatten, und sie bliesen die Posaunen und zerschlugen die Krüge in ihren Händen. Da bliesen alle drei Heerhaufen die Posaunen und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, um zu blasen, und riefen: Hier Schwert des HERRN und Gideons! Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Lager her. Da fing das ganze Heer an zu laufen und sie schrien und flohen. Und während die dreihundert Mann die Posaunen bliesen, schaffte der HERR, dass im ganzen Heerlager eines jeden Schwert gegen den andern war. Und das Heer floh bis Bet-Schitta auf Zereda zu, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat.“

Gideon folgte einem kühnen Plan und ging los, um gegen eine große Armee zu kämpfen mit nur 300 Mann, bewaffnet mit…………….Trompeten, Lampen Krügen, um schließlich diese große Armee zu besiegen. Nun, wenn jemand fragen sollte, warum er sich entschied mit diesen Mitteln gegen die Midianiter zu kämpfen, so ist die offensichtliche Antwort, weil Gott es ihm so sagte. Tatsächlich, wie wir uns vielleicht erinnern, war es Gott selbst der ihm sagte, dass er Israel befreien wird. Es war auch Gott der ihm sagte, dass er die Israeliten versammeln sollte um zu kämpfen und Er war es, der von der israelischen Armee nur 300 Mann für den Kampf ausgesucht hat. Und Er war es auch, der Gideon mitteilte, dem Plan zu folgen, welcher in der folgenden Nacht kam. Das Ergebnis war ein enormer Sieg für die Israeliten. Wie der Text sagt: „schaffte der HERR, dass im ganzen Heerlager eines jeden Schwert gegen den andern war. Und das Heer floh bis Bet-Schitta auf Zereda zu, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat“. Die Verse 23-25 berichten über den finalen Teil des großen Sieges der Israeliten:

Richter 7:23-25
„Und die Männer Israels von Naftali, von Asser und von ganz Manasse wurden zusammengerufen und jagten den Midianitern nach. Und Gideon sandte Botschaft auf das ganze Gebirge Ephraim und ließ sagen: Kommt herab den Midianitern entgegen und nehmt ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan. Da wurden zusammengerufen alle, die von Ephraim waren, und nahmen ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan. Und sie fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, und erschlugen Oreb am Felsen Oreb und Seeb bei der Kelter Seeb und jagten den Midianitern nach und brachten die Häupter Orebs und Seebs zu Gideon über den Jordan.“

Und wie wir sehen können, haben auch die anderen Israeliten in der letzten Phase der Schlacht teilgenommen. Vers 28 des 8. Kapitels zeigt uns das Ausmaß des Triumphes und die Befreiung, die Gott den Israeliten durch Gideon gab.

Richter 8:28
„So wurden die Midianiter gedemütigt vor den Israeliten und hoben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre, solange Gideon lebte.“

Als die Israeliten Böses taten aus der Sicht des Herrn, Ihn verlassen hatten, falsche Götter angebetet haben, war das Fazit Elend und große Armut. Jedoch als sie umkehrten und Seine Erlösung suchten, sandte Er einen Propheten, der sie durch Sein Wort rügte. Darüber hinaus erwählte Er Gideon als ihren Leiter. Er, der ein armer und unbekannter Mann war, war willens das zu tun, was Gott von ihm wollte, und Gott kehrte sich zu ihm, um ihn durch den ganzen Weg der Mission zur Befreiung Israels zu tragen. Das Ergebnis war eine große Befreiung für Israel und Ruhe für all die Jahre, die Gideon noch lebte. Gideon wurde natürlich auch reich gesegnet. Wie Richter 8:29-32 uns sagt:

Richter 8:29-32
„Und Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Hause. Und Gideon hatte siebzig leibliche Söhne, denn er hatte viele Frauen. Auch seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm einen Sohn; den nannte er Abimelech. Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde begraben im Grab seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abiësriter.“

Gideon hatte ein langes und ruhiges Leben, versuchte nicht mehr den Weizen vor dem Feind zu verstecken, sondern lebte im Frieden mit seiner Familie.

Gideon: Zusammenfassung

Um es dementsprechend zusammenzufassen: die Abkehr vom Herrn bringt nur Unterdrückung und Elend. Trotzdem, wenn es denn geschehen ist, ist Gott immer bereit, jedem der zu ihm umkehrt zu vergeben und ihn zu erlösen.

Abgesehen davon ist da noch etwas anderes, was wir aus diesen Ausführungen gelernt haben. Wenn Gott etwas sagt, ist Er auch bereit uns zu helfen es auch umzusetzen. Solche Dinge wie Zeichen, wenn sie von Gott kommen, müssen in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes sein, und das untermauern, was bereits der erklärte Wille Gottes ist. Gott gab uns Sein Wort und die Manifestation des Geistes, um uns Seinen Willen zu zeigen. Wenn wir auf diesem Weg Hilfe brauchen, dann werden wir auch ganz sicher die Hilfe bekommen, die wir brauchen. Ich habe keine Ahnung wie diese Hilfe aussieht. Was ich aber ganz sicher weiß ist, dass die Hilfe kommen wird und uns genug Unterstützung für den ganzen Weg geben wird, genauso wie es auch bei Gideon war.

Anastasios Kioulachoglou



Fußnoten

1. Unglücklicherweise ist das nicht die einzige Passage aus der Bibel, wo man auf den Satz „ die Kinder Gottes taten Böses aus der Sicht der Herrn“, stößt. Da gibt es noch viele andere (z.B. Richter 2:11-15 und 4:1-2, 10:6, 13:1, 1 Könige 11:6, Nehemiah 9:28) was uns zusätzlich zeigt, dass das Böse, welches Israel tat, Götzendienst und die darauffolgende Abkehr von Gott zur Folge hatte. Ebenfalls war das Böse, was diese Textstellen klar machen, immer gefolgt von Zerstörung, Elend und Unterdrückung.

2. Als Beispiel siehe Richter 3:7-9, 3:12-15, 4:3, 10:10, Nehemiah 9:28.

3. Der Teufel kann auch Zeichen produzieren, aber falsche Zeichen, die darauf abzielen uns in seine Falle führen. Daher sollten wir sehr vorsichtig mit Zeichen sein. Unsere Führung sind nicht die Zeichen, sondern das Wort Gottes. Was auch immer in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes ist, kommt von Gott. Was auch immer dem Wort Gottes widerspricht, kommt vom Teufel. Zeichen sind nur von Bedeutung, wenn sie eine Situation unterstützen, die in kompletter Übereinstimmung mit dem Wort sind. Sonst haben sie keine Bedeutung.