Biblische Wahrheiten

Die Furcht des Herrn (PDF) PDF-Ausgabe

Die Furcht des Herrn



Ich würde diesen Artikel gerne ein wenig anders als normalerweise beginnen und anstatt etwas anderes zu sagen, einige der vielen Schriftstellen wiedergeben, die die Furcht vor dem Herrn betreffen sowie die Verheißungen Gottes, die damit verbunden sind. Bitte lese aufmerksam:

Psalm 34,10
„Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten.“

Psalm 34,8
„Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie.“

Psalm 112,1-2
„Halleluja! Glücklich der Mann, der den HERRN fürchtet, der große Freude an seinen Geboten hat! Seine Nachkommenschaft wird mächtig sein im Land.“

Psalm 25,12
„Wer ist nun der Mann, der den HERRN fürchtet? Ihn wird er unterweisen in dem Weg, den er wählen soll.“

Psalm 25,14
„Das Geheimnis des Herrn ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund lässt er sie erkennen.“

Psalm 31,20
„Wie groß ist deine Güte, die du denen bewahrst, die dich fürchten, und die du an denen erzeigst, die bei dir Zuflucht suchen angesichts der Menschenkinder.“

Psalm 33,18
„Siehe, das Auge des Herrn achtet auf die, welche ihn fürchten, die auf seine Gnade harren;“

Psalm 85,10
„Gewiss ist seine Rettung denen nahe, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit in unserem Lande wohne.“

Psalm 103,11
„Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten;“

Psalm 103,13
„Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr für die, welche ihn fürchten;“

Psalm 103,17
„Aber die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit bis zu den Kindeskindern“

Psalm 111,4-5
„Er hat ein Gedenken seiner Wunder gestiftet; gnädig und barmherzig ist der Herr. Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten, er wird ewiglich gedenken an seinen Bund.“

Psalm 115,13
„Er segne, die den Herrn fürchten, die Kleinen samt den Großen!“

Psalm 128,1-4
„Wohl jedem, der den Herrn fürchtet, der in seinen Wegen wandelt! Du wirst dich nähren von der Arbeit deiner Hände; wohl dir, du hast es gut! Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses; deine Kinder wie junge Ölbäume rings um deinen Tisch. Siehe, so wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet!“

Psalm 145,19
„Er erfüllt das Begehren derer, die ihn fürchten; er hört ihr Schreien und rettet sie.“

Sprüche 10,27
„Die Furcht des Herrn verlängert das Leben;“

Sprüche 14,26
„In der Furcht des Herrn liegt starkes Vertrauen, Er wird auch seinen Kindern eine Zuflucht sein.“

Sprüche 14,27
„Die Furcht des Herrn ist eine Quelle des Lebens; man meidet durch sie die Fallstricke des Todes.“

Sprüche 15,33
„Die Furcht des Herrn ist die Schule der Weisheit, und der Ehre geht Demut voraus.“

Sprüche 16,6
„Durch Gnade und Wahrheit wird Schuld gesühnt, und durch die Furcht des Herrn weicht man vom Bösen.“

Sprüche 19,23
„Die Furcht des Herrn dient zum Leben; wer daran reich ist, der wird über Nacht von keinem Unglück heimgesucht.“

Sprüche 22,4
„Der Lohn der Demut und der Furcht des Herrn ist Reichtum, Ehre und Leben.“

Sprüche 23,17
„…trachte täglich nach der Furcht des Herrn;“

Prediger 8,12-13
„Wenn auch ein Sünder hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, dass es denen gut gehen wird, die Gott fürchten, die sich scheuen vor seinem Angesicht. Aber dem Gottlosen wird es nicht gut ergehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er Gott nicht fürchtet!“

Prediger 12,13-14
„Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus.“

Ich glaube, dass es aus dem oben genannten klar wird, dass wir es hier mit einem sehr wichtigen Thema zu tun haben. Was ist die Furcht des Herrn, dass alle, die sie haben, so viele Verheißungen bekommen, wie wir gelesen haben? Was bedeutet es „den Herrn fürchten“? Bedeutet es Angst zu haben, terrorisiert vor der Vorstellung von Gott? Könnte es sein, dass dieses Thema die „Furcht des Herrn“ etwas ist, was heute keinen Wert mehr hat, weil wir Kinder Gottes sind? Wird uns nicht in 1. Johannes gesagt, dass es keine Angst in der Liebe gibt? Könnte es sein, dass diese „Furcht des Herrn“ nur etwas für das Alte Testament ist? Ziel dieses Artikels ist es, diese Fragen zu beantworten.

1. Die Furcht des Herrn: es ist nicht nur Respekt, aber es ist auch kein Terror

Abhängig vom Hintergrund eines Einzelnen, gibt es solche, die die Furcht des Herrn als eine Art Terror verstehen, Angst vor Gott zu haben. Andere wiederum verstehen es als einfachen Respekt, z. B. die Art von Respekt, die sie ihren Kollegen zeigen oder…..sie verstehen es überhaupt nicht, da sie es für die heutige Gnadenszeit als nicht relevant ansehen. Ich glaube nicht, dass einer dieser Ansichten korrekt ist. Beginnen wir mit dem einfachen Respekt: der Respekt, der zwischen Gleichberechtigten besteht, ist nicht das gleiche, wie der Respekt gegenüber dem Allerhöchsten. In einem Königreich, wird ein Untertan seinen König nicht so respektieren wie er seine Kollegen respektiert. Sogar, wenn er den vollen Mut vor dem Thron besitzt, so wie wir, durch das Blut Christi wir ihn vor dem Thron Gottes haben können, selbst wenn er ein Kind des Königs ist, so wie wir es durch den Glauben sind, bleibt er weiterhin ein Untertan vor dem König. Und wie gegenüber jedem König, geschweige denn vor dem König der Könige, ist tiefer Respekt fällig. In anderen Worten, die Tatsache, dass wir Kinder des Königs sind, hebt die Furcht nicht auf, den tiefen Respekt, der dem König zusteht, dem Allerhöchsten, noch wird es in einfachen Respekt umgekehrt wie der Respekt, der Gleichberechtigten zusteht.

Auf der anderen Seite würde ein Sohn dem König nicht in der gleichen Art begegnen, wie es ein Fremder tun würde. Ein Sohn würde dem König nicht voller Terror gegenübertreten aber mit Zuversicht und Vertrauen in dem Wissen, dass der, mit dem er spricht, sein liebender Vater ist. Gleichzeitig, wie bereits oben erwähnt, würde er ihm trotzdem mit tiefem Respekt begegnen, weil er erkennt, dass er nicht einem Freund, sondern seinem Vater gegenübertritt, der zur gleichen Zeit der Allerhöchste, der Herr der Herren und der König der Könige ist. Mit anderen Worten, die Tatsache, dass wir Kinder des Königs sind, bedeutet auch, dass die Furcht des Herrn nicht als Terror, im Sinne von Angst, dem König gegenüber verstehen. Stattdessen sollte es so als tiefster, höchster Respekt verstanden werden, der von den Kindern dem liebevollsten Vater entgegengebracht werden sollte, der gleichzeitig auch der Schöpfer von allem ist, der Allerhöchste.

Nachdem wir das oben genannte klargestellt haben, lasst uns einige Textstellen anschauen, die die Majestät Gottes zeigen und die in Verbindung mit der Furcht des Herrn stehen. Ich benutze diese Textstellen als einen Hinweis auf die Majestät und Hoheit Gottes und nicht, um zu sagen, dass Christen Angst vor Gott haben müssen oder sich vor ihm erschrecken. Wie wir bereits gesagt haben und auch noch später sehen werden, bedeutet Gott fürchten nicht, dass wir vor uns vor Gott fürchten müssten. Ich glaube, in unserer Zeit, in der Jesus Christus die Kluft zwischen Gott und dem Menschen überbrückt hat, Gott zu fürchten bedeutet, sich ihm sowohl als Vater (mit Zuversicht, ohne Angst vor ihm zu haben) als auch dem Allerhöchsten (mit dem tiefsten Respekt) zu begegnen. Wenden wir uns nun den schon angekündigten Textstellen zu und beginnen mit Jeremia 10,6-7:

Jeremia 10,6-7
„Doch dir, o Herr, ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name an Macht! Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker?

und Offenbarung 15,4
Wer sollte dich nicht fürchten, o Herr, und deinen Namen nicht preisen?

und Jeremia 5,22-24
Mich wollt ihr nicht fürchten, spricht der Herr, vor mir nicht erzittern, der ich dem Meer den Sand zur Grenze gesetzt habe, zur ewigen Schranke, die es nicht überschreiten darf? Wenn sich seine Wogen auch dagegen auflehnen, so sind sie doch machtlos; wenn sie auch toben, können sie sie nicht überschreiten. Aber dieses Volk hat ein halsstarriges, aufrührerisches Herz; sie haben sich abgewandt und sind davongelaufen; und sie haben in ihrem Herzen nicht gedacht: Wir wollen doch den Herrn, unseren Gott, fürchten, der den Regen gibt, Früh- und Spätregen zu seiner Zeit, der die bestimmten Wochen der Ernte für uns einhält!“

Psalm 33,6-9
„Die Himmel sind durch das Wort des Herrn gemacht, und ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes. Er türmt die Wasser des Meeres auf wie einen Damm und sammelt die Fluten in Speicher. Die ganze Erde fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt! Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.“

GOTT HAT UNS UND DAS GANZE UNIVERSUM ERSCHAFFEN. ALLES SICHTBARE ODER UNSICHTBARE WURDE DURCH SEINE EIGENE HAND GEMACHT. Er ist unser Vater und unser Herr. Er ist der Allerhöchste. Das Wissen um die Textstellen ohne Angst, ohne tiefen Respekt vor der Majestät Gottes ist nur Kopfwissen, das unweigerlich zu Stolz führt (1. Korinther 8,1). In den Sprüchen heißt es:

Sprüche 2,1-5
„Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote bei dir bewahrst, sodass du der Weisheit dein Ohr leihst und dein Herz der Einsicht zuwendest; wenn du um Verständnis betest und um Einsicht flehst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen, DANN wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes erlangen.“

Nur, wenn das Wort Gottes in uns ist, nur wenn es ein Teil unseres Herzens wird, werden wir die Furcht des Herrn verstehen. Wenn wir von daher nicht einen tiefen Respekt vor dem Allerhöchsten haben, dann ist jedes Wissen der Schrift nur ein Kopfwissen, wenn wir es nicht in unseren Herzen bewahren anstatt in unserem Kopf, wird es keine Frucht bringen und letztendlich zu Stolz führen.

2. Zuversicht und die Furcht des Herrn im Neuen Testament

Eine Meinung, die einige, ob nun stillschweigend oder unverhohlen, über die Furcht des Herrn haben, ist die, dass sie durch das Werk Jesu Christi irgendwie aufgehört hat zu existieren. Aber ich denke nicht, dass das richtig ist. Hier sind einige Schriftstellen des Neuen Testaments, die über die Furcht des Herrn sprechen.

Apostelgeschichte 9,31
„So hatten nun die Gemeinden Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria und wurden auferbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wuchsen durch den Beistand des Heiligen Geistes.“

1.Petrus 2,17
„Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft, FÜRCHTET GOTT;“

2.Korinther 7,1
„Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden IN DER FURCHT GOTTES.“

Kolosser 3,22
„Ihr Sklaven, gehorcht in allem euren irdischen Herren, nicht in Augendienerei, als Menschengefällige, sondern in Einfalt des Herzens, DEN HERRN FÜRCHTEND.“

Kornelius, der erste Heide, in dessen Haus die frohe Botschaft gepredigt wurde, war ein Mann, der Gott fürchtete. Apostelgeschichte 10,1-2 erzählt uns:

Apostelgeschichte 10,1-2
„In Cäsarea lebte aber ein Mann namens Kornelius, ein Hauptmann der Schar, die man „die Italische“ nennt, der war fromm und GOTTESFÜRCHTIG mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete ohne Unterlass zu Gott.“

und wie Petrus in Apostelgeschichte 10,34-35 sagt:

Apostelgeschichte 10,34-35
„Da tat Petrus den Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, SONDERN DASS IN JEDEM VOLK DERJENIGE IHM ANGENEHM IST, DER IHN FÜRCHTET UND GERECHTIGKEIT ÜBT!“

Wie wir sehen, ist die Furcht des Herrn auch im Neuen Testament präsent. Gleichzeitig denke ich – und ich erwähnte das bereits – dass es einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Alten Testament und dem Neuen Testament gibt. Das liegt an der Tatsache, dass nun eine völlig andere Art von Beziehung mit Gott möglich ist dank des Werkes des Herrn Jesus Christus. Diese andere Art von Beziehung sollte in Betracht gezogen werden, wenn wir versuchen zu verstehen, was Gott zu fürchten bedeutet. Um bei dem bereits verwendeten Beispiel zu bleiben, existiert ein gewaltiger Unterschied zwischen den Bewohnern eines Königreiches, die nur Außenstehende sind und Bewohnern, die die Kinder des Königs sind. Die Außenstehenden und die Kinder des Königs werden sich dem König nicht in der gleichen Art nähern. Die Außenstehenden nähern sich dem König vielleicht mit Angst aufgrund seiner Majestät und wegen der fehlenden Beziehung zu ihm, weil sie nur ein Untertan sind. Aber dies gilt nicht für die Kinder. Die Kinder nähern sich dem Vater mit Zuversicht, ohne Angst vor ihm zu haben, so wie sich Kinder ihrem liebenden Vater nähern. So sagt es uns auch die Bibel, dass wir uns dem Thron nähern sollen:

Hebräer 4,14-16
„Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!

Zum Thron der Gnade kommen wir mit Zuversicht. Nicht wegen uns, sondern wegen des Herrn Jesus Christus, der die Kluft zwischen uns und Gott überbrückt hat und es denen ermöglicht hat, Kinder Gottes zu werden, die daran glauben, dass er der Sohn Gottes ist (1. Johannes 5,1). So wird es uns auch in 1. Johannes 4,18-19 gesagt:

„Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.“

Wenn wir Gott lieben, dann werden wir uns nicht vor ihm fürchten, weil Angst und Liebe nicht zusammenpassen. Gleichzeitig möchte ich wiederholen, dass dies nicht bedeutet, dass es richtig ist, wenn wir uns Gott in der gleichen Art nähern wie wir uns Gleichgestellten nähern, vielleicht noch mit normalem Respekt, ohne die Hoheit dessen zu erkennen, wem wir uns nähern. Nochmals, dies bedeutet, dass wir weder Schrecken noch Angst haben müssen. Wenn es ein Schrecken wäre, dann lieben wir ihn nicht so, wie wir es sollten, denn in der Liebe ist keine Angst. Stattdessen, wie bereits erwähnt: Gott zu fürchten bedeutet, ihm sich sowohl als Vater (mit Zuversicht, ohne Angst vor ihm zu haben) als auch dem Allerhöchsten (mit dem tiefsten Respekt) zu nähern.

3. Gott fürchten: seinen Willen tun

Gehen wir bei dem oben Genannten noch einen Schritt weiter, so kann ich wirklich nicht sehen, wie jemand im Willen Gottes leben kann, wenn er nicht diese Furcht Gottes besitzt und wie jemand Gott fürchten kann, wenn er nicht den Willen Gottes tut. Gott fürchten bedeutet deshalb, seinen Willen zu tun. Es bedeutet, einen Glaubensschritt zu unternehmen auf das hin, was Gott uns gesagt hat, auch wenn wir nicht verstehen, wie das alles funktionieren soll oder wenn wir noch nicht das ganze Bild gesehen haben. Diejenigen, die Gott fürchten, werden den Willen Gottes tun wollen. Was immer der Vater sagt, hat für sie den höchsten Wert und ist nicht verhandelbar, weil es aus dem Munde des Vaters kam. Die Furcht des Herrn, der tiefe Respekt vor dem Herrn und seinen Willen und Gehorsam gegenüber dem Herrn und seinen Willen gehen Hand in Hand. Stelle dir wirklich einmal Kinder vor, die ungehorsam sind. Würdest du sagen, dass diese Kinder ihren Vater respektieren? Vielleicht nähern sie sich dem Vater, um von ihm Dinge zu bekommen, aber sie lieben ihn nicht wirklich oder respektieren ihn. Würden sie ihn lieben, würden sie seinen Willen in ihren Herzen zu schätzen wissen und würden seinen Willen tun. Leider gibt es einige Christen, die genau so sind: sie gehen nur dann zu Gott, wenn sie eine große Not haben und leben für die restliche Zeit genauso wie die Welt. Das muss sich ganz offensichtlich ändern. Anstatt sich Gott auf diese Art zu nähern, sollten wir unsere Beziehung vertiefen, zuerst nach dem Reich Gottes trachten und nach seiner Gerechtigkeit, so wird uns dies alles hinzugefügt werden (Matthäus 6,33). Philipper 2,5-11 sagt uns über unser Vorbild, dem Herrn Jesus Christus:

Philipper 2,5-11
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“.

Lasst diese unsere Gesinnung sein, die in dem Herrn Jesus Christus war, so sagt es uns die Schrift. Was war seine Gesinnung? Es war die Gesinnung des Gehorsams, bis zum Tod. Es war die Gesinnung „nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“ (Lukas 22,42).

Was ich mit dem oben Erwähnten sagen möchte, ist, dass wir wirklich nicht sagen können, dass wir den Herrn fürchten, wenn wir nicht seinen Willen tun. Das gleiche betrifft den Herrn zu lieben. Wie er es sagt:

Johannes 14,23-24
Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, der befolgt meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.“

Wir können nicht sagen, dass wir den Herrn lieben, wenn wir nicht tun, was er sagt. Ähnlich, so glaube ich, können wir nicht sagen, dass wir den Herrn fürchten, wenn wir nicht das tun, obwohl wir wissen, dass es sein Wille ist.

Um diesen Teil daher abzuschließen, den Herrn fürchten bedeutet auch Gehorsam gegenüber dem Herrn. Es bedeutet, Gott zu schätzen und seinen Willen zu tun, egal um welchen Preis. In einem Satz ausgedrückt: Höchste Wertschätzung von Gott und seinem Willen.

4. Zusammenfassung

Wir haben diesen Artikel damit begonnen, die Quelle der Segnungen für die Furcht Gottes aufzuzeigen. Es ist wirklich schwierig, ein anderes Thema in der Bibel zu finden, das derart viele Verheißungen enthält: langes Leben, Reichtum, Befreiung und viele weitere Verheißungen begleiten diejenigen, die den Herrn fürchten.

Wir versuchten dann, die Furcht des Herrn zu definieren und machten klar, dass dies weder ein einfacher Respekt, so wie ihn sich Gleichberechtigte gegenseitig zeigen, noch dass es bedeutet, dass wir uns vor Gott ängstigen oder uns vor ihm erschrecken müssten. Im Gegensatz dazu ist die Furcht des Herrn der tiefste Respekt, der dem Vater, GOTT, dem HERRN, dem SCHÖPFER VON ALLEN DINGEN zusteht.

Schließlich machten wir klar, dass es keine Furcht des Herrn ist, wenn wir nicht den Willen Gottes tun. In anderen Worten, wer den Herrn fürchtet, wird seinen Willen tun und wer ihn nicht fürchtet, wird nur sein eigenes Fleisch zufriedenstellen wollen, wird es nicht tun oder er tut es, wann immer es ihm gefällt, abhängig von den Umständen.

Zum Abschluss dieses Artikels lasst uns aufmerksam diese Anweisung aus Prediger hören:

Prediger 12,13-14
„Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote! Denn das soll jeder Mensch tun.“

Anastasios Kioulachoglou