Biblische Wahrheiten

Begierden, Versuchung und Sünde (PDF) PDF-Ausgabe

Begierden, Versuchung und Sünde



Wie der Titel zeigt, geht es in diesem Artikel um Versuchung und wie diese – wenn erfolgreich – unsere Gemeinschaft mit Gott beeinflussen kann. Wir werden nicht alles über Versuchung abdecken können. Stattdessen werden wir uns auf die bekannte Bibelstelle aus Jakobus 1:14-15 konzentrieren, indem wir analysieren, was dort gesagt wird mit vier Beispiel aus dem Wort.

1. Der Versucher

Da wir von Versuchung sprechen, wäre es gut, zuerst denjenigen vorzustellen, der am meisten daran beteiligt ist und der deshalb auch “der Versucher” genannt wird. So lesen wir bei Matthäus 4:3:

Matthäus 4:3
"Und der Versucher trat zu ihm [Jesus] hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brote werden!"

Die obige Bibelstelle berichtet von den Versuchungen Jesu in der Wüste. Derjenige, der ihn versucht hat, ist der Teufel, der deshalb „der Versucher“ genannt wird. Dieser Name wird für ihn auch in 1. Thessalonicher 3:5 verwendet, wo es heißt:

1. Thessalonicher 3:5
"Darum, da auch ich [Paulus] es nicht länger aushalten konnte, sandte ich ihn, um euren Glauben zu erfahren, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich gewesen sei."

Die Aufgabe des Versuchers ist zu versuchen, so dass der, der versucht wird, fällt. Aus oben genanntem ist es offensichtlich, dass es der Teufel ist.

2. Jakobus 1:14-15

Nachdem wir den Versucher vorgestellt haben, lasst uns nun zu der zentralen Stelle unseres Artikels kommen, nämlich Jakobus 1:14-15. Dort heißt es:

Jakobus 1:14-15
"Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seinen eigenen Begierden gereizt und gelockt. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod."

Was das Wort „Begierden“ betrifft, so ist das der Plural des griechischen Wortes „epithumia", welches 38 Mal im Neuen Testament vorkommt und am meisten übersetzt wird mit Begierde des Fleische, Begierde des alten Menschen, ein sündiges Verlangen und damit ein Verlangen, welches gegen Gott und Seinen Wille ist. Dass die Begierden des Fleisches Gott überhaupt nicht gefallen, wird in Römer 8:5-8 deutlich. Dort lesen wir:

Römer 8:5-8
"Denn die, die nach dem Fleisch [alte Natur] sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber, die nach dem Geist [neue Natur] sind, auf das, was des Geistes ist. Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie kann das auch nicht. Die aber, die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen."

Die Gesinnung des Fleisches, die Feindschaft gegen Gott ist, schließt natürlich auch die Begierden der alten Natur ein. Davon spricht Jakobus 1:14-15. Er bezieht sich nicht auf die Wünsche der neuen Natur, da diese Wünsche für Gott wohlgefällig sind und nicht zur Versuchung führen.

Der Satz "Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seinen eigenen Begierden gereizt und gelockt", bedeutet nicht, dass eine Versuchung nur aus Begierde der alten Natur geboren wird, noch bedeutet es, dass jedes Mal, wenn jemand versucht wird, er gezwungenermaßen abfallen und sündigen wird. Solch eine Sicht dieser Bibelstelle kann nicht richtig sein, denn das betrifft auch Jesus Christus "der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde." (Hebräer 4:15). Wurde Jesus versucht, weil er von den Begierden des Fleisches gereizt wurde? Wenn er gereizt worden wäre, hätte er gesündigt. Aber er wurde weder gereizt, noch sündigte er, auch wenn er in allem versucht wurde. Was uns deshalb Jakobus sagen möchte, ist nicht, wie eine Versuchung geboren wird, sondern wie sie ihr Ziel (die Sünde) erreicht. Versuchung ist immer (explizit und implizit) eine Tat des Versuchers, des Teufels, und wird sein Ziel erreichen (Sünde), wenn wir gereizt werden, gelockt von der Begierde des alten Menschen, dieser Begierde nachgehen und sie leben, und sündigen.

Vielleicht kann man das besser durch einige Beispiele aus der Bibel verstehen. Im Folgenden werden wir vier solcher Beispiele untersuchen, und wir beginnen mit 1. Timotheus 6:9-10.

2.1. 1. Timotheus 6:9-10

In 1. Timotheus 6:9-10 lesen wir:

" Die aber reich werden WOLLEN, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden [epithumies], welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken. Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben."

Wir sahen, dass die Versuchung ihr Ziel (die Sünde) erreicht, wenn man gereizt und gelockt wird von den Begierden der alten Natur. Wie man sehen kann, ist eine dieser Begierden auch die Begierde reich zu sein, was gemäß dieser Bibelstelle zur Versuchung führt, zu manch anderer Begierde, und schließlich zur Vernichtung. Wir können daher schlussfolgern, dass der Wunsch, reich zu sein, nicht dem Willen Gottes entspricht, sondern dem Willen des Fleisches 1 .

Das bedeutet nicht, dass Gott nicht möchte, dass wir Schätze sammeln. Jedoch sind die Schätze, die er möchte, dass wir sammeln, nicht von dieser Welt, sondern im Himmel. Wie Jesus Christus sagt:

Matthäus 6:19-21, 24-25
"Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. … Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon [das ist aramäisch und bedeutet “reich”].

Es ist unmöglich, Gott und dem Reichtum zu dienen. Du wirst entweder dem Reichtum dienen, in diesem Fall wirst Du Dich nach einiger Zeit wundern, was mit dem Wort, das einst in Deinem Herzen war, passiert ist (Matthäus 13:22), oder Du wirst Gott dienen und Deine Nöte werden überfließend versorgt (Philipper 4:19, Matthäus 6:25-34) und ein großer himmlischer Schatz wird für Dich im Himmel warten.

2.2. Eva und die Schlange

Ein weiteres Beispiel, das zeigt, wie der Teufel mit Täuschung und Verlockung arbeitet, so dass derjenige, der versucht wird, Dinge entgegen dem Willen Gottes tut, lesen wir in 1. Mose 3. In 1. Mose 2 hatte Gott dem Menschen geboten, dass “ Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!" (1. Mose 2:16-17). Deshalb wussten Adam und Eva, dass es nicht Gottes Wille war, von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Aber 1. Mose 3:1-5 sagt uns:

1. Mose 3:1-5
"Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen? Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir; aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt! Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“

Versuchung ist immer ein Werk des Teufels, dem “Versucher”, und hier sehen wir ihn, wie er das bestens tut. So fordert er zuerst mit einer Frage heraus, was Gott wohl gesagt hat. Dann, nach der Reaktion der Frau, geht er dazu über, dem Wort Gottes gänzlich zu widersprechen, indem er ihr verspricht, dass, wenn sie von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen, sie wie Götter werden, und Gut und Böse unterscheiden können. Aber natürlich täuschte er sie. Wie es in 2. Korinther 11:3 heißt:

2. Korinther 11:3
"wie die Schlange Eva durch ihre List verführte,"

Auch sagt 1. Timotheus 2:14:
"die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung."

Wenn wir die Versuchung des Herrn Jesus Christus, die in Matthäus 4:1-11 berichtet wird, mit der Versuchung von Eva vergleichen, sehen wir, dass in beiden Fällen der Teufel versucht, sie zu täuschen. In der Tat, als er zum Beispiel Jesus versprach “Dies alles [alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit (Matthäus 4:8)] will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten willst.“ (Matthäus 4:9), versuchte er offensichtlich ihn zu täuschen2. Jedoch scheiterte er ganz offensichtlich. Wie es in Matthäus 4:10 in Bezug auf diese Versuchung heißt:

Matthäus 4:10
"Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen."

Jesus wurde nicht getäuscht. Wäre er getäuscht worden, dann hätte er gegen den Willen Gottes gehandelt (der “geschrieben” ist gemäß oben genanntem Bibelvers) und er hätte gesündigt. Aber wie das Wort sagt: „der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.“ (Hebräer 4:15). Jesus wurde nicht getäuscht, sondern hielt am Wort Gottes fest. Als Ergebnis daraus verließ ihn der Teufel, da er sah, dass seine Versuche erfolglos waren (Matthäus 4:11). Im Gegensatz dazu beachtete die vom Gegenspieler verlockte und getäuschte Eva das Wort nicht und ...

1. Mose 3:6
"die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß."

Vom Teufel angeregt, missachtete die Frau das Wort Gottes, war von ihren Gefühlen3 geleitet, und als Ergebnis sündigte sie (und ihr Mann) und starb.

2.3 David’s Volkszählung

Ein weiteres Beispiel, in dem wir sehen, dass der Teufel jemanden dazu bringt, gegen Gottes Willen zu handeln, finden wir in 1. Chronik 21. Dort lesen wir beginnend von Vers 1:

1. Chronik 21:1-4
"Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, Israel zu zählen. Und David sagte zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Geht hin, zählt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir Bericht, damit ich ihre Zahl kenne! Und Joab sagte: Der HERR möge zu seinem Volk, so viele sie sein mögen, hundertmal mehr hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr und König, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das? Warum soll es Israel zur Schuld werden? ."

Die Regeln in Bezug auf die Zählung sind in 2. Mose 30:11-16 aufgezeichnet. Dort heißt es in Vers 12:

2. Mose 30:12
"Wenn du die Gesamtzahl der Söhne Israel aufnimmst nach ihren Gemusterten, dann sollen sie bei ihrer Musterung ein jeder dem HERRN ein Lösegeld für sein Leben geben, damit bei ihrer Musterung keine Plage über sie kommt."

Offensichtlich würde eine Plage über Israel kommen gemäß den Regeln aus 2. Mose 30 wenn kein Lösegeld gegeben wurde, was dann auch tatsächlich in unserem Fall geschah. In der Tat sagt uns 2. Samuel 24:15:

2. Samuel 24:15
"Da gab der HERR die Pest in Israel,..."

Die Tatsache, dass aufgrund der Zählung eine Plage über Israel kam zeigt, dass David die Regeln aus 1. Mose 30 nicht befolgte. Wie Eva kannte er das Wort Gottes, aber missachtete es4. Es wird uns nicht gesagt, was genau Satan tat, damit er gegen den Willen Gottes handelte, jedoch wird uns gesagt, dass er es war, der ihn dazu bewegte, es zu tun, zu sündigen (d.h. eine Zählung ohne die Regeln des Gesetzes zu befolgen), weil er Gefallen daran hatte (2. Samuel 24:3). Die Verse 7 sagen uns, wie Gott darüber dachte:

1. Chronik 21:7
"Und diese Sache war böse in den Augen Gottes"

Gott gefällt es in der Tat, wenn wir Seinen Willen tun und Ihm missfällt es, wenn wir Seinen Willen nicht tun. Die Aufgabe des Versuchers ist es, uns zu täuschen, so dass wir das Wort Gottes missachten und Dinge tun, da nicht in dem Willen Gottes sind, die Sünde sind. Wie David sagt als er seine Sünde bekennt:

1. Chronik 21:8
"Da sagte David zu Gott: Ich habe sehr gesündigt, dass ich diese Sache getan habe. Und nun lass doch die Schuld deines Knechtes vorübergehen! Denn ich habe sehr töricht gehandelt.”

Wann auch immer wir sündigen, sind wir getäuscht und handeln “töricht”, wenn wir es auch nicht von Anfang an verstehen.

2.4 David und Batseba

Schließlich sehen wir als letztes das Beispiel 2. Samuel 11-12, wo es um nochmals um David geht. Dort lesen wir von Vers 1 an:

2. Samuel 11:1
"Und es geschah bei der Wiederkehr des Jahres, zur Zeit, wenn die Könige ins Feld ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel aus. Und sie verheerten das Land der Söhne Ammon und belagerten Rabba. David ABER blieb in Jerusalem."

Das Wort in diesem Vers betont (siehe das “ABER“ dort), zusätzlich zu der historischen Information, die Tatsache, dass obwohl “zur Zeit, wenn die Könige ins Feld ausziehen” David …. zu Hause blieb. Das war bestimmt nicht normal für solch einen starken und mutigen Mann wie David. Aber lasst uns fortfahren:

2. Samuel 11:2-3
" Und es geschah zur Abendzeit, dass David von seinem Lager aufstand und sich auf dem Dach des Königshauses erging. Da sah er vom Dach aus eine Frau baden. Die Frau aber war von sehr schönem Aussehen. Und David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau. Und man sagte: Ist das nicht Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters?"

David sah eine schöne Frau, die ihm gefiel und er erkundigte sich nach ihr. Laut der erhaltenen Informationen wusste er, dass diese Frau mit Uria, dem Hetiter, verheiratet war. Man sollte annehmen, dass, sobald David davon erfuhr, er nicht einmal daran denken würde, sich ihr zu nähern, dass er sehr wohl wusste, dass gemäß dem Gesetz (3. Mose 20:10 und 5. Mose 22:22) dieses eine Sünde war, die mit dem Tode bestraft wurde. Nun …. leider dachte David nicht so, wie man es erwarten könnte. 2. Samuel 11:4 sagt uns:

2. Samuel 11:4-5
"Da [nachdem er wusste, dass Batseba mit Uria verheiratet war] sandte David Boten hin und ließ sie holen. Und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr. Sie hatte sich aber gerade gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück. Und die Frau wurde schwanger. Und sie sandte hin und berichtete es David und sagte: Ich bin schwanger."

In Vers 1 bleibt David zu Hause anstatt das zu tun, was für einen König üblich ist d.h. seine Leute in den Krieg zu führen. In Vers 2 stand er von seinem Bett auf um spazieren zu gehen, genau zu der Zeit, als Batseba badete. In Vers 3 erkundigte er sich nach ihr und erfuhr, dass sie verheiratet war. Ich weiß nicht, ob bisher etwas falsch mit ihm lief aber ich weiß definitiv, dass etwas falsch mit ihm lief, als er mit einer verheirateten Frau schlief, die er auch noch schwängerte. Von da an folgte eine Sünde auf die andere. Die Verse 6-12 berichten uns:

2. Samuel 11:6-12
"Da sandte David zu Joab: Schick mir Uria, den Hetiter! Und Joab schickte Uria zu David. Und Uria kam zu ihm, und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und nach der Kriegslage. Und David sagte zu Uria: Geh in dein Haus hinab und wasche deine Füße! Und als Uria aus dem Haus des Königs ging, kam ein Geschenk des Königs hinter ihm her. Uria aber legte sich am Eingang des Königshauses nieder bei allen Knechten seines Herrn und ging nicht in sein Haus hinab. Und man berichtete es David: Uria ist nicht in sein Haus hinabgegangen. Da sagte David zu Uria: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen? Uria aber sagte zu David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Zelten, und mein Herr selbst, Joab, und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld, und da sollte ich in mein Haus hineingehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich das tue! Da sagte David zu Uria: Bleib auch heute noch hier! Morgen werde ich dich dann entlassen. So blieb Uria an diesem Tag und am folgenden in Jerusalem."

David’s "Lösung" des Problems, welches er selbst hervorgerufen hatte, bestand darin, Uria in sein Haus zu schicken, damit dieser mit seiner Frau schlafen sollte und so die Schwangerschaft auf ihn zurück zu führen wäre! Aber Uria „kooperierte“ nicht. Er konnte nicht akzeptieren, dass die Lade des Herrn auf dem Feld war, seine Mitstreiter kämpften, während er zur selben Zeit zu Hause mit seiner Frau schlief. Es ist nicht von ungefähr, dass das Wort Gottes ihn als einen der siebenunddreißig “Helden, die David hatte” bezeichnete" (2. Samuel 23:8, 39). Uriah war bestimmt ein treuer Soldat von David, obwohl David nicht treu zu ihm war.

Nachdem er es nicht geschafft hatte, Uria zu täuschen, ging David weiter. Die Verse 13-15 sagen uns:

2. Samuel 11:13-15
"Und David lud ihn ein, und er aß und trank vor ihm, und er machte ihn betrunken. Und am Abend ging er hinaus, um sich auf sein Lager bei den Knechten seines Herrn hinzulegen; aber in sein Haus ging er nicht hinab. Und es geschah am nächsten Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria. Und er schrieb in dem Brief Folgendes: Stellt Uria dahin, wo die Kampffront am härtesten ist, und zieht euch hinter ihm zurück, dass er getroffen wird und stirbt!"

Es ist wirklich schwer zu glauben, dass ein Mann, der von Gott bewegt wurde (2. Petrus 1:21), einen wichtigen Teil Seines Wortes zu schreiben, und dessen Name das Wort hunderte Male erwähnt, auch einen solch bösen Brief schrieb, den er durch das Opfer selbst überbringen ließ! Lasst uns jedoch daran erinnern, dass, was wir hier lesen, keine Taten David’s des Mannes Gottes waren. David war KEIN Mann Gottes mehr, als er diese Dinge tat. Stattdessen befand er sich außerhalb der Nachfolge Gottes, zumindest ab dem Zeitpunkt, als er mit Batseba geschlafen hat. Aber machen wir weiter:

2. Samuel 11:16-17, 26-27
"Und es geschah, als Joab die Stadt ständig beobachtete, setzte er Uria an der Stelle ein, von der er erkannt hatte, dass dort kriegstüchtige Männer waren. Als nun die Männer der Stadt auszogen und gegen Joab kämpften, fielen einige vom Volk, von den Knechten Davids; dabei starb auch Uria, der Hetiter. … Und als Urias Frau hörte, dass Uria, ihr Mann, tot war, hielt sie die Totenklage um ihren Gatten. Als aber die Trauerzeit vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus auf. Und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn."

David setzte schließlich seinen Plan erfolgreich um und tötete Uria. Er würde jetzt erwarten, dass er keine weiteren Probleme haben würde, da niemand, außer einigen wenigen Menschen, wusste, was geschehen war. Aber die Geschichte hört hier nicht auf. Denn obwohl so gut wie niemand wusste, was passiert war, Gott wusste es. So lasst uns sehen, was Er tat:

2. Samuel 11:27, 12:1-13a
"In den Augen des HERRN aber war die Sache böse, die David getan hatte. Und der HERR sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm und sagte zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich und der andere arm. Der Reiche hatte Schafe und Rinder in großer Menge. Der Arme hatte aber nichts als nur ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte. Und er ernährte es, und es wurde groß bei ihm, zugleich mit seinen Kindern. Von seinem Bissen aß es, aus seinem Becher trank es, und in seinem Schoß schlief es. Es war ihm wie eine Tochter. Da kam ein Besucher zu dem reichen Mann; dem aber tat es leid, ein Tier von seinen Schafen und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Da nahm er das Lamm des armen Mannes und richtete es für den Mann zu, der zu ihm gekommen war. Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sagte zu Nathan: So wahr der HERR lebt, der Mann, der das getan hat, ist ein Sohn des Todes. Das Lamm aber soll er vierfach erstatten, dafür, dass er diese Sache getan hat, und weil es ihm um den Armen nicht leid getan hat. Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet, und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn in deinen Schoß und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben. Und wenn es zu wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt. Warum hast du das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen. Ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der Söhne Ammon. Nun denn, so soll das Schwert von deinem Haus auf ewig nicht weichen, dafür, dass du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, damit sie deine Frau sei. So spricht der HERR: Siehe, ich lasse aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erstehen und nehme deine Frauen vor deinen Augen weg und gebe sie deinem Nächsten, dass er bei deinen Frauen liegt vor den Augen dieser Sonne! Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber, ich werde dies tun vor ganz Israel und vor der Sonne! Da sagte David zu Nathan: ICH HABE GEGEN DEN HERRN GESÜNDIGT."

David verachtete das Gesetz, das Wort des Herrn, wie er es auch mit der Volkszählung getan hatte und wie es Eva mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse getan hatte (und wie Christus es nicht getan hatte, obwohl er in allem versucht wurde). Das Ergebnis? Sünde und Böses. Jedoch als er überführt wurde, kehrte er um und bereute seine Sünde. Lasst uns nun sehen, ob der Herr ihm vergab und was mit der Todesstrafe nach dem Gesetz passierte. Die Verse 13 berichten uns:

2. Samuel 12:13
"Und Nathan sagte zu David: So hat auch der HERR deine Sünde hinweggetan, du wirst nicht sterben."

Der Herr hat Davids Sünde hinweggetan nachdem er sie bereute. Seine Reue bewahrte ihn vor der Todesstrafe. Die Worte “du wirst nicht sterben” beziehen sich offensichtlich auf die Todesstrafe des Gesetzes. Das wurde nicht ausnahmsweise für David getan. Gott wollte nie den Tod eines Sünders. Er wünschte sich stattdessen immer seine Buße. Wie es in Hesekiel 33:11 heißt:

Hesekiel 33:11
"Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Wenn ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen! Wenn nicht vielmehr daran, dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt!"

Was Gott sich wünscht ist LEBEN und Gemeinschaft mit Ihm. Deshalb vergab Er David sofort, als dieser bereute, so wie Er uns auch sofort vergibt, wenn wir bereuen und Ihm unsere Sünden bekennen.

3. Schlußfolgerung

Deshalb fassen wir zusammen:

i) Der Herr der Versuchung, der Versucher, ist der Teufel.

ii) Wir geben der Versuchung nach, wenn wir vom Widersacher getäuscht werden (explizit oder implizit) und gegen den Willen Gottes handeln, der in der Bibel oder durch Offenbarung gezeigt wird. Das Ergebnis davon ist immer Sünde. In der Tat: Eva missachtete, was Gott über den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse sagte. Das Ergebnis? Sünde. David missachtete, was Gott über die Volkszählung sagte. Das Ergebnis? Sünde. Er missachtete auch das, was Gott über Ehebruch sagte. Das Ergebnis? Wieder Sünde. Im Gegensatz dazu respektierte Jesus Christus das Wort Gottes. Er missachtete es nie, sondern verwendete es, um gegen die Versuchungen des Teufels zu bestehen. Das Ergebnis? "… sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde." (Hebräer 4:15). Mit anderen Worten, lasst uns den Willen Gottes suchen und ihn beachten, Sein Wort, und lasst uns dieses tief in unserem Herzen tragen. Lasst es uns dort festhalten und nicht missachten, so wird der Teufel es auch nicht schaffen, uns fortzuziehen und aus der Versuchung das hervorbringen, was er möchte: d.h. Sünde.

iii) Wenn es nun vorkommt, dass wir fallen und sündigen, dann sollten wir bereuen und unsere Sünde Gott bekennen, der uns sofort vergeben wird. Wie es auch in 1. Johannes 1:9, 2:1-2 heißt:

1. Johannes 1:9, 2:1-2
"Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. .... Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt - wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt."

Sobald wir unsere Sünden Gott bekennen, vergibt er uns. Wir sahen es bei David. Er tat viel Böses. Er tötete sogar Uria, einer seiner treuesten Soldaten. Und trotzdem, sobald er bereute und seine Sünde bekannte, “ So hat auch der HERR deine Sünde hinweggetan” (2. Samuel 12:13). Das Nachgeben der Versuchung bedeutet Sünde und die Sünde bedarf nichts anderem als Vergebung: bekenne deshalb Gott Deine Sünde, vergebe auch Dir selbst und denen, die darin verstrickt sind, bitte auch die um Vergebung, denen Du möglicherweise wehgetan hast, lerne daraus und mache weiter.

Das Problem der Begierden des Fleisches wird nicht dadurch behoben, dass wir auf das Fleisch schauen und was passiert ist. Stattdessen wird es dadurch gelöst, das wir auf Gott schauen und all das anwenden, was Er uns durch die neue Geburt gegeben hat. Wie es in Galater 5:16-17 heißt:

Galater 5:16-17
"Ich sage aber: Wandelt im Geist[die neue Natur], und [als Ergebnis] ihr werdet die Begierde [epithumes] des Fleisches [die alte Natur] nicht erfüllen. Denn das Fleisch begehrt [epithumo (die Verbform von epithumia, das Wort, welches in Jakobus 1:14-15 mit „Begierde“ übersetzt ist] gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt."

Die alte und die neue Natur sind einander entgegengesetzt und diese Bibelstelle sagt uns, wie wir die Begierde der alten Natur, die zu Versuchung und Sünde führt, nicht erfüllen. Der Weg ist einfach: "wandelt im Geist [neue Natur]” (d.h. setze und richte Dein Herz auf den neuen Menschen und auf all das, was Gott Dir durch die neue Geburt gegeben hat), “und [als Ergebnis] ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen” (deshalb wird es dem Teufel nicht gelingen, wenn er es auch versuchen wird, Dich zur Sünde und zum Abfall zu reizen).

Anastasios Kioulachoglou

 



Fußnoten

1. In Bezug auf die materiellen Besitztümer mit denen man zufrieden sein sollte, sagt uns 1. Timotheus 6:6-8: "… denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen."

2. D.h. ihn weg von der Wahrheit zu bringen “der geschriebenen”.

3. Das ist das, was die Ausdrücke "sie sah", es war „eine Lust für die Augen”, er war „begehrenswert” bedeuten.

4. Obwohl er von Joab gewarnt wurde (1. Chronik 21:4).