Auferstehung oder sofortiges Leben nach dem Tod?
Sowohl hier als auch in einer Menge anderer Artikel werden wir ein ernstes Thema behandeln, das der Grund für lange Diskussionen und viele Fragen ist. Es geht darum, was nach dem Tod passiert. Dabei werden wir uns auf die biblische Sicht konzentrieren. Die Bibel ist Gottes Wort und wir glauben ernsthaft, dass das, was Gott gesagt hat, die einzig verlässliche Informationsquelle ist.
1. Tod: Gott möchte nicht, dass wir unwissend sind
Wir beginnen das Studium unseres Themas mit 1. Thessalonicher 4, 13, wo wir Folgendes lesen:
1. Thessalonicher 4, 13
„Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen...“ (ELB)
In diesem Vers ist es offensichtlich, dass Gott nicht möchte, dass wir unwissend sind in Bezug auf „die Entschlafenen“, die Toten. Ganz im Gegenteil, Er möchte, dass wir informiert sind, was bedeutet, dass Er alle notwendigen Informationen bereit stellt, um jegliche Unkenntnis und alle Missverständnisse zu eliminieren. Alles, was wir von unserer Seite aus tun müssen ist, diese Information anzunehmen, indem wir einfach bei der gleichen Bibelstelle weiter lesen. Tatsächlich steht in den Versen 13-18 des selben Kapitels:
1. Thessalonicher 4, 13-18
„Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben. (ELB) Wir glauben doch, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Darum vertrauen wir auch darauf, dass Gott alle, die im Glauben an Jesus Christus gestorben sind, auferwecken wird. Wenn er kommt, werden sie dabei sein. (HfA) Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten! “ (ELB)
Es ist ersichtlich, dass sich diese Bibelstelle auf die „Toten in Christus“ oder die „im Glauben an Jesus Christus gestorbenen“ bezieht. Obwohl es sich bei dieser Gruppe Menschen nur um eine Kategorie von Verstorbenen handelt, können wir in Bezug auf ihren Zustand allgemeine Schlussfolgerungen ziehen1.
Wir haben nun also die von Gott gegebene Information aus Seinem Wort, der Bibel, gelesen, um Unwissenheit und Missverständnisse in Bezug auf die Toten zu beseitigen. Dabei haben wir festgestellt, dass nirgendwo ein sofortiges Leben nach dem Tod erwähnt wird. Ganz im Gegenteil – diese Textstelle zeigt ganz deutlich, dass die Auferstehung der EINZIGE Ausweg aus dem Stadium des Todes heraus wieder in das Leben hinein ist. Tatsächlich werden entsprechend der gelesenen Textstelle die Toten in Christus am Tag der Wiederkunft des Herrn auferweckt während die noch lebenden Christen in den Himmel entrückt werden, um dem Herrn in der Luft zu begegnen. „So WERDEN WIR (alle Christen, tot oder lebendig) für immer bei ihm sein“, was bedeutet, dass wir bei dem Herrn SEIN WERDEN (Zukunft); kein Toter ist also jetzt beim Herrn, oder wird sofort dort sein, wenn er stirbt. Stattdessen WERDEN wir bei ihm sein, wenn er kommt.
Die Stelle in 1. Thessalonicher 4, 13-18 wurde uns gegeben, damit wir Bescheid wissen, was mit den Toten in Christus passiert. Zusätzlich zu dieser Textstelle gibt es in der Bibel weitere Verse, die diese Aussage unterstützen. Eine dieser Verse ist in 1. Korinther 15, 20-24; wir betrachten zunächst die ersten beiden Verse:
1. Korinther 15, 20-22
„Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen; denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus ALLE LEBENDIG GEMACHT WERDEN. “
Aus dieser Textstelle ergeben sich zwei Dinge sehr deutlich. Die erste ist, dass ALLE mit ihm lebendig gemacht werden, obwohl uns der folgende Vers 23 sagt: „Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich “ (HfA). Das bedeutet, dass nicht alle gleichzeitig auferstehen. Außerdem steht in Vers 22 auch, dass alle lebendig gemacht WERDEN, was bedeutet, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt NICHT lebendig sind. Alle Lehren, die etwas anderes behaupten, z.B. dass die Toten eigentlich leben, können daher nicht richtig sein. Wann nun die Toten lebendig gemacht werden, wird in den Versen 23-24 des gleichen Kapitels beantwortet:
1. Korinther 15, 23-24
„Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende: Christus wird alles vernichten, was Gewalt und Macht für sich beansprucht, und wird Gott, seinem Vater, die Herrschaft über diese Welt übergeben.“ (HfA)
Der erste und einzige, der bisher auferstanden ist, ist Christus. Jedoch wird seine Auferstehung nicht einmalig bleiben, weil in der Zukunft noch weitere folgen werden: zunächst die Auferstehung derer, die in Christus sind. Das sind die, die bei ihrem Tod an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben. Danach folgen die übrigen. Die Auferstehung derjenigen, die Christus angehören, erfolgt am Tag der Ankunft von Jesus Christus, am Tag des Herrn, wie wir auch schon in 1. Thessalonicher 4 gelesen haben. Aus den genannten Versen können wir nun also den „Zeitplan“ für die Auferstehung ableiten: zuerst die, die in Christus sind und zwar am Tag des Herrn, was noch in der Zukunft liegt. Außer dem Herrn Jesus Christus gibt es KEINEN Verstorbenen, der jetzt schon lebendig gemacht wurde. Im Gegenteil – alle WERDEN in der Zukunft lebendig gemacht werden, jeder entsprechend der vorgegebenen Reihenfolge.
2. „Welchen Körper werden die Verstorbenen haben?“
Die Bibel sagt uns nicht nur, dass die in Christus gestorbenen am Tag des Herrn zuerst auferstehen werden, sondern sie sagt uns sogar auch mit welchem Körper sie auferstehen werden. Lesen wir dazu 1. Korinther 15, 35-41:
1. Korinther 15, 35-41:
„Vielleicht werdet ihr jetzt fragen: "Wie werden die Toten denn auferstehen? Was für einen Körper werden sie haben?"
Wisst ihr das denn immer noch nicht? Jedes Samenkorn, das gesät wird,
muss vergehen, ehe neues Leben daraus wächst. Und was wir säen, ist ja
nicht schon die fertige Pflanze, sondern es sind nur Körner, sei es
Weizen oder anderes Saatgut. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und jedem der Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes und ein anderes das der Vögel und ein anderes das der Fische. Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber anders ist der Glanz der himmlischen, anders der der irdischen; ein anderer der Glanz der Sonne und ein anderer der Glanz des Mondes und ein anderer der Glanz der Sterne, denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Glanz. (HfA - ELB) “
Der Grund, warum Paulus auf das Samenkorn verweist, aus dem unterschiedliche Dinge erwachsen, z.B. Pflanzen, unterschiedliche Körper und „Fleisch“, steht gleich am Anfang des Textes. Dort wird gleich auf den Zusammenhang hingewiesen: „Wie werden die Toten denn auferstehen? Was für einen Körper werden sie haben?“. Und auch in Vers 42 lesen wir:
1. Korinther 15, 42
„So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit. “ (ELB)
„So ist auch“ verbindet das Vorherige (Verse 35-41) mit dem darauf Folgenden („die Auferstehung der Toten“). In anderen Worten: Obwohl ein Samenkorn „stirbt“, erwächst es zu einer richtigen Pflanze; so wird auch unser irdischer Körper sterben, damit daraus ein anderer Körper auferstehen wird. Und wie die jetzigen Körper alle unterschiedlich sind, werden die auferstandenen Körper sich von dem irdischen und von einander unterscheiden. Dazu lesen wir die Verse 42-45:
1. Korinther 15, 42-45
„So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib [„natürlicher Körper“ HfA] gibt, so gibt es auch einen geistlichen. So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele", der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. “ (ELB)
In diesen Versen wurde „natürlicher Leib“/“natürlicher Körper“ aus dem Griechischen "σώμα ψυχικόν" - (soma psuchikon) übersetzt. „psuchikon“ ist das Adjektiv des Nomens „psuche“, was „Seele“ bedeutet. „soma psuchikon“ bedeutet demnach also ein Körper, dessen Leben auf der Seele basiert2. Das ist der Körper, den wir jetzt haben, der Körper, der „gesät“ wird (1. Korinther 15, 44). Allerdings ist dieser Körper für das ewige Leben, wie Gott es uns versprochen hat, unbrauchbar. In 1. Korinther 15, 50 lesen wir:
1. Korinther 15, 50
„Eins steht fest, liebe Brüder und Schwestern: Menschen aus Fleisch und Blut können nicht in Gottes neue Welt kommen. Nichts Vergängliches wird in Gottes neuer Welt Platz haben. “ (HfA)
Weil dieser Körper aus Fleisch und Blut vergänglich ist, kann er unmöglich Unvergänglichkeit erben, er muss also verwandelt werden, wie es sich auch aus den Versen 53-55 ergibt:
1. Korinther 15, 53-55
„Denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: "Verschlungen ist der Tod in Sieg." "Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist, Tod, dein Stachel?" “ (ELB)
Nur wenn unser jetziger Körper, der sterblich und vergänglich ist, Unsterblichkeit und Unvergänglichkeit anzieht, wird der Tod im Sieg verschlungen sein. Der Grund dafür ist, dass der neue Körper – der auferstandene Körper aus 1. Korinther 15, 44 – den Platz unseres jetzigen vergänglichen seelischen Körpers – der Körper, der gesät wird, wie in 1. Korinther 15, 44 - als unvergänglichen Körper eingenommen haben wird. Dann wird der Tod über den unvergänglichen Körper keine Macht mehr ausüben können. Es wird kein seelischer Körper mehr sein, also kein Körper, der auf der Seele basiert, sondern ein geistlicher Körper, der die gleichen Eigenschaften und Fähigkeiten hat wie der Körper unseres Herrn Jesus Christus, der einzige, der bisher solch einen Körper hat, wie wir in 1. Korinther 15, 44-49 lesen können:
1. Korinther 15, 44-49
„es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen. So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele", der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. “ (ELB)
Jeder, der bisher auf dieser Erde gewandelt ist, Adam und Christus eingeschlossen, hatte einen seelischen Leib. Allerdings ist Jesus der einzige, der darüber hinaus gegangen ist. Zwar ist er gestorben, aber er blieb nicht tot wie alle andern, sondern wurde nach drei Tagen und drei Nächten auferweckt und erhielt einen unvergänglichen, geistlichen Körper. Deswegen ist der geistliche Körper nicht irgendein theoretisches Konzept, sondern Wirklichkeit, weil es der Körper ist, den Jesus Christus jetzt hat3. So wie wir jetzt Adams „Anzug“ tragen – den seelischen Körper, „das Bild des Irdischen“ - so werden wir am Tag des Herrn den „Anzug“ von Christus tragen – den geistlichen Körper - „das Bild des Himmlischen“. Wann das sein wird, erfahren wir in den Versen 51-52 von 1. Korinther 15:
1. Korinther 15, 51-52
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden verwandelt werden. “ (ELB)
Und auch in
1. Thessalonicher 4, 15-18:
„Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten! “ (ELB)
Zusammenfassung dessen, was wir bisher gesehen haben:
Gott hat einen Grund, dass er nicht möchte, dass wir unwissend sind in Bezug auf die Verstorbenen. In Seinem Wort hat er alle maßgeblichen Informationen zu unserem Nutzen zur Verfügung gestellt. Danach ist Christus der erste und einzige, der gestorben ist und JETZT lebt, weil Gott ihn von den Toten auferweckt hat. In 1. Korinther 15, 23 wird er ganz bildhaft als ERSTling, der ERSTE bezeichnet. Ihm folgend werden als nächstes alle in Christus lebendig gemacht werden, und danach folgen die übrigen Verstorbenen (1. Korinther 15, 23).
Über die Toten in Christus, die lebendig gemacht werden, sagt die Bibel, dass es bei der Rückkehr des Herrn geschehen wird. Da die Rückkehr des Herrn noch in der Zukunft liegt, sind die Toten auch noch nicht wieder lebendig. Stattdessen WERDEN sie auferweckt werden an diesem Tag. Das wird an dem Tag aber nicht das einzige Ereignis sein; auch die Christen, die an diesem Tag lebendig sind, werden ebenfalls auf Wolken dem Herrn entgegen geführt (1. Thessalonicher 4, 17). Und in 1. Thessalonicher 4, 17 lesen wir: „SO WERDEN WIR (alle Christen) FÜR IMMER BEI IHM SEIN.“ (HfA)
Den Körper, den die Auferstandenen bekommen werden, nennt die Bibel „geistlichen Körper“, einen unvergänglichen unsterblichen Körper, wie Jesus Christus ihn jetzt schon hat. Das ist auch der Körper, den die lebendigen Christen, die dem Herrn auf den Wolken entgegen gehen, bekommen werden. Er wird gegen den vergänglichen sterblichen Körper ausgetauscht. Entsprechend der Bibel wird das alles „ ganz plötzlich geschehen, von einem Augenblick zum anderen“ (HfA). Es könnte also jeden Moment passieren, sogar gerade jetzt. Die genaue Zeit hat Gott uns in Seinem Wort nicht offenbart, deswegen kann es auch keiner wissen (siehe auch 1. Thessalonicher 5, 1-2; Markus 13, 32; 2. Petrus 3, 4-13).
3. Weitere Untersuchungen in Bezug auf die Toten
Obwohl die Bibel die Wahrheit über die Toten sehr deutlich aussagt, weicht das, was die meisten Christen glauben, weit davon ab. Tatsächlich ist es für viele Christen so, dass wenn jemand stirbt, seine Seele weiter lebt, und nach dem Gericht weiter in den Himmel auffährt, um dort bei vollem Bewusstsein beim Herrn und den Nahestehenden zu sein, und in einem Wonnezustand Gott zu preisen. Nach dieser verbreiteten Ansicht ist der Tod eigentlich ein Freund, durch den wir „auf der anderen Seite“ eine besseres Leben erfahren. Ein Vergleich dieser Ansicht mit dem, was Gott tatsächlich in Seinem Wort offenbart hat, macht deutlich, dass diese „verbreitete Ansicht“ nicht aus der Bibel stammt. Außer den Textstellen, die wir uns in der Bibel angesehen haben, enthält die Bibel darüber hinaus weit mehr Textstellen, die die „verbreitete Ansicht“ widerlegt und die Bibel als wahr bestätigt. Nachstehend untersuchen wir die Hauptargumente der „verbreiteten Ansicht“ und vergleichen sie mit Gottes Wort4.
3.1. Ist der Himmel der Ort, wo die Menschen nach dem Tod hinkommen?
Wir wir bereits gesehen haben, wird die erste Gruppe, die sich Richtung Himmel begibt, die der auferstandenen Christen sein, am Tag der Wiederkunft des Herrn. Daraus ergibt sich deutlich, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt kein Toter im Himmel befindet, außer dem auferstandenen Christus natürlich. Auch kommt niemand sofort dorthin, wenn er stirbt. Wo kommen die Toten dann also hin? Die Bibel gibt darauf eine simple Antwort: Ins Grab, weil das die Bedeutung der Worte „Scheol“ und „Hades“ sind, die in der Bibel dafür verwendet werden. Ein genaues Verständnis der Eigenschaften des Ortes, wo sich die Toten aufhalten – im Grab - erhalten wir, wenn wir die beiden Wörter näher erforschen. Dazu gibt es im Anhang den Teil „Verzeichnis der Wörter „Scheol“ und „Hades“ in der Bibel“, ein komplette Auflistung dieser Wörter in der Bibel.
3.2 Sind die Toten bei Bewusstsein, haben sie Erkenntnis?
Eine weitere Überlieferung besagt, dass die Toten weiter leben, bei vollem Bewusstsein und voller Erkenntnis sind und den noch Lebenden helfen. Von dem, was Gott uns mitgeteilt hat, damit wir nicht unwissend sind, ist es offensichtlich, dass das nicht richtig sein kann. Die Toten sind wirklich nicht mehr am leben, und können daher auch nicht die Dinge tun, die eindeutig nur von Lebenden getan werden können. Prediger 9, 4-6 lässt daran keinen Zweifel aufkommen:
Prediger 9, 4-6.10
„Denn wer noch bei den Lebenden weilt, der hat Hoffnung; denn ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe. (LU84) Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, DIE TOTEN ABER WISSEN GAR NICHTS, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Name ist vergessen. (ELB) Ihr Lieben, ihr Hassen, ihre Eifersucht - alles ist mit ihnen gestorben. NIE MEHR WERDEN SIE BETEILIGT SEIN AN DEM, WAS AUF DER WELT GESCHIEHT. (HfA) Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue in deiner Kraft! DENN ES GIBT WEDER TUN NOCH BERECHNUNG, NOCH KENNTNIS, NOCH WEISHEIT IM SCHEOL, IN DEN DU GEHST. (ELB)
Es ist offensichtlich in dieser Bibelstelle, dass die Toten nicht bei Bewusstsein sind und „nie mehr beteiligt sein werden an dem, was auf der Welt geschieht.“, also irgendwas, was man im Leben tun kann. Das widerlegt also die Behauptung, dass die Toten bei Bewusstsein sein. Ebenfalls widerlegt es die Behauptung vieler Denominationen, dass „heilige“ Menschen anderen „heiligen“ Menschen erschienen sind und zu ihnen gesprochen haben. Oder auch die Behauptung, dass Menschen wie Maria Gebete hören und beantworten. Wir haben also in der Bibel gesehen, dass mit Ausnahme unseres auferstandenen Herrn Jesus Christus kein Mensch gestorben ist und nun wieder lebt. Kein Toter kann den Lebenden erscheinen, zuhören oder Gebete beantworten, weil Tote einfach kein Bewusstsein haben und daher „nicht teilhaben können an dem, was unter der Sonne geschieht.“
3.3 Preisen die Toten Gott?
Eine weitere Behauptung in Bezug auf die Toten ist, dass wenn jemand stirbt, man in den Himmel kommt, um dort Gott zu loben und zu preisen. Die nähere Betrachtung der Information, die Gott uns gegen unsere Unwissenheit gegeben hat, zeigt deutlich, dass auch diese Behauptung falsch ist. Da die Toten weder im Himmel, noch lebendig sind, können sie also auch nicht preisen. Psalm 6, 6 macht das sehr deutlich:
Psalm 6, 6
„Denn im Tod ruft man dich [Gott] nicht an; im Scheol, wer wird dich preisen? “
(ELB)
Im Gegensatz zu den überlieferten Ideen, macht die Bibel deutlich, dass man „im Tod Gott NICHT anruft.“ Im Scheol, im Grab, wird Ihm keiner danken, weil keiner lebendig genug ist, um das zu tun. Es sind tatsächlich nur die LEBENDEN und nur die Lebenden, die Gott preisen und Ihm danken können, was Jesaja 38, 18-19 bestätigt:
Jesaja 38, 18-19
„Denn DER SCHEOL PREIST DICH NICHT [Gott], DER TOD LOBSINGT DIR NICHT; die in die Grube hinabgefahren sind, hoffen nicht auf deine Treue. DER LEBENDE, DER LEBENDE, DER PREIST DICH, wie heute ich... “ (ELB)
Es sind die Lebenden und nicht die Toten, die Gott danken und Ihn verherrlichen. Jetzt ist die Zeit Ihm zu danken und Ihn zu loben, nicht wenn wir tot sind.
3.4. Ist der Tod ein von Gott gesandter Freund?
Zusätzlich zu den bisher genannten, gibt es eine weitere Überlieferung: dass der Tod ein Freund ist, den Gott uns schickt, damit wir Ihm näher sein können. Das, was wir uns in Teil 1 und 2 angesehen haben reicht alleine schon aus, um diese Behauptung als falsch zu entlarven. Wenn der Tod tatsächlich ein Freund wäre, den Gott uns schickt, dann gäbe es doch gar keinen Grund für die Auferstehung. Das beweist wieder, dass der Tod kein Freund sein kann. Auch 1. Korinther 15, 26 unterstützt das:
1. Korinther 15, 26
„Der letzte FEIND, der vernichtet wird, ist der Tod. “ (LU84)
Der Tod ist kein Freund, wie es oft behauptet wird. Er ist ein Feind und muss als solcher zerstört werden5. Da es sich um einen Feind handelt, den Gott zerstören wird, kann es auch nicht sein, dass der Tod ursprünglich von Gott kommt. Wo hat der Tod eigentlich seinen Ursprung? Die Antwort steht in Hebräer 2, 14:
Hebräer 2,14
„Die Kinder aber sind wir, Menschen aus Fleisch und Blut. Christus ist nun auch ein Mensch geworden wie wir, um durch seinen Tod DEM TEUFEL – ALS DEM HERRSCHER ÜBER DEN TOD - die Macht zu entreißen. “ (HfA)
Es ist also der Teufel und nicht Gott, der über den Tod herrscht. Johannes 8, 44 sagt auch:
Johannes 8,44
„Denn ihr [die Juden, zu denen er sprach] seid Kinder des Teufels. Und deshalb handelt ihr so, wie es eurem Vater gefällt. Der [der Teufel] war schon von Anfang an ein Mörder, ...“ (HfA)
Der Teufel war von Anfang an ein Mörder. Im Gegensatz dazu wollte Gott nie den Tod und arbeitete immer genau in die andere Richtung und stellt eine Lösung für das Problem mit dem Tod zur Verfügung. Wie sieht nun diese Lösung aus? Der Glaube an unseren Herrn Jesus Christus. Das steht auch so in Johannes 11, 25
Johannes 11, 25
„Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist“ (ELB)
Wann wird er leben? Das haben wir schon gelesen: am Tag der Ankunft des Herrn werden „die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden verwandelt werden.“ (1. Korinther 15, 52).
4. Fazit
In dieser Studie haben wir näher betrachtet, was nach dem Tod passiert. Wir haben gesehen, dass außer Jesus Christus keiner von den Toten auferweckt wurde und deswegen auch jetzt kein Toter lebendig ist. Die nächsten, die auferweckt werden, werden die Christen am Tag der Wiederkunft des Herrn sein. Der Körper, den sie an dem Tag bekommen werden, wird kein natürlicher Leib sein, wie der, den sie bis zu ihrem Tod hatten. Es wird ein geistlicher Körper sein wie der, den Jesus Christus jetzt hat. Nach der Auferstehung der Christen erfolgt die Entrückung der Christen, die dann lebendig sein werden. Ihr natürlicher Leib wird ebenfalls gegen einen geistlichen Leib ausgewechselt. Danach werden „WIR [alle Christen, tot oder lebendig] ALLEZEIT BEIM HERRN SEIN.“ (1. Thessalonicher 4, 17).
Nachdem wir untersucht haben, was die Bibel über die Toten sagt, haben wir ein paar traditionelle Überlieferungen im Licht der Bibel näher unter die Lupe genommen.
Demnach passiert Folgendes mit den Toten:
i) sie kommen nicht sofort in den Himmel, sondern ins Grab (Scheol auf hebräisch, Hades auf griechisch)
ii) sie haben kein Bewusstsein und nehmen am Leben nicht mehr teil
iii) sie preisen Gott nicht und danken Ihm auch nicht.
Außerdem:
iv) ist der Tod kein Freund, der uns näher zu Gott bringt, sondern ein Feind, der zerstört werden wird und
v) der seinen Ursprung nicht in Gott, sondern dem Teufel hat.
Aus all dem bisher genannten ergibt sich ganz deutlich, dass wir Christen unsere Hoffnung nicht auf den Tod setzen sollten. Stattdessen setzen wir unsere Hoffnung auf die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus, bei der wir wieder auferstehen werden, wenn wir bis dahin gestorben sind. Sollten wir zu dem Zeitpunkt noch leben, werden wir ihm entgegen entrückt werden. Im Philipperbrief lesen wir:
Philipper 3, 20-21
„Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit [seelischen Körper] umgestalten wird und seinem Leib der Herrlichkeit [geistlichen Körper] gleichförmig machen wird, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen. “ (ELB)
Mögen wir daher unsere Ohren und Herzen nun nicht dem falschen religiösen „Trost“ gegenüber, sondern dem wahren Trost des Wortes gegenüber öffnen. So werden wir nicht auf die Erlösung durch den schrecklichen Tod hoffen, sondern auf die herrliche Ankunft unseres Herrn, wenn unser gegenwärtig vergänglicher Körper „in seinen Leib der Herrlichkeit verwandelt wird“. Denn danach werden wir „allezeit beim Herrn sein“.
Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Kioulachoglou
Fußnoten
1. Wir werden später noch sehen, dass es bezüglich der Auferstehungszeit jeder Kategorie von Entschlafenen (Gläubige, Ungläubige, etc.) Unterschiede gibt. Ebenfalls gibt es Unterschiede in Bezug auf das, was der Auferstehung der jeweiligen Kategorie von Entschlafenen folgt (ewiges Leben, Gericht, etc.). Aber es gibt keinen Unterschied was den Zustand der jeweiligen Kategorie angeht.
2. Weiterführende Informationen dazu im Artikel: Körper, Seele und Geist.
3. Seit seiner Auferstehung hat Jesus Christus einen geistlichen Körper. Um auf angemessene Weise mehr Informationen zu den Eigenschaften und Fähigkeiten eines solchen Körpers könnte man sich die Bibelstellen in den Evangelien näher ansehen, die die Zeit nach der Auferstehung behandeln. Daraus ersehen wir: der geistliche Körper ist ein Körper mit übernatürlichen Fähigkeiten, da der auferstandene Christus plötzlich auftauchen und verschwinden konnte (Lukas 24, 31 und 37). Auch ist es ein Körper mit einer veränderbaren Form (Markus 16, 12), auch wenn er aus Fleisch und Blut ist und berührt werden kann, also ein tatsächlicher Körper ist (Lukas 24, 39).
4. Für eine Untersuchung zum Thema Seele und was die Bibel als Seele definiert , einschließlich der Forderung nach einer „unsterblichen Seele“, verweisen wir auf Anhang 1 dieses Artikels.
5. Lesen Sie bitte auch Offenbarung 20, 14, wo diese Zerstörung beschrieben ist.